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Deutsche Unternehmen haben großen Nachholbedarf beim Thema E-Learning

ADP

Mehrheit der Unternehmen bietet E-Learning für Mitarbeiterschulungen an • Personalverantwortliche wissen oft nicht, ob Online-Fortbildungen angenommen werden 

Obwohl rund zwei Drittel der deutschen Unternehmen moderne E-Learning-Formate anbieten, werden sie von den Mitarbeitern nur wenig genutzt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle ADP-Umfrage »Nutzung von E-Learning im HR-Bereich«. Für diesen hat das Beratungsunternehmen Cisar im März und April 2015 rund 75 Personalverantwortliche von kleinen, mittleren und großen Unternehmen in Deutschland befragt.

Zielsetzung der Befragung war es, herauszufinden, wie Unternehmen E-Learning nutzen und inwieweit sie mit den aktuellen Lösungen zufrieden sind. Das Fazit: Bei HR-Verantwortlichen deutscher Unternehmen aller Größen besteht in puncto E-Learning deutlicher Handlungsbedarf.

Mit 65 Prozent setzen bereits zwei Drittel aller befragten Unternehmen E-Learning ein. Hierbei werden die multimedialen Lehrmethoden am häufigsten für IT-Schulungen und für die Einarbeitung in neue Technologien genutzt, gefolgt von HR-Fachausbildungen und allgemeinen Fortbildungen. In weiteren 8 Prozent der Unternehmen ist die Einführung von E-Learning in Arbeit oder geplant. Für 27 Prozent ist diese Fortbildungsmethode allerdings noch kein Thema.

»Das multimediale Lernen hat sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt und unterscheidet sich heute deutlich von den Multiple Choice-Formaten der Vergangenheit. Die Integration von Text, Audio und Video ermöglicht didaktisch wertvolle und inhaltlich attraktive Lernsequenzen«, sagt ADP-Geschäftsführer Prof. Andreas Kiefer. Nach Kiefers Worten boomen derzeit nicht nur Fernstudiengänge. Auch immer mehr Beschäftigte tendieren dazu, sich über E-Learning-Angebote aus- und weiterzubilden. »In einer von Zeitdruck, Informationsflut und High-Tech geprägten Zeit, erreichen Unternehmen ihre Stakeholder – extern wie intern – am besten online. Wissen kann an jedem Ort, zu jeder Zeit und in individuellem Tempo vermittelt werden«.

Diesem Trend entsprechend, steht das Thema »E-Learning« bei vielen Personalverantwortlichen auch künftig auf der Agenda: So geben sich 15 Prozent der Unternehmen mit ihren vorhandenen E-Learning-Angeboten hoch zufrieden, 60 Prozent sind zufrieden, nur 4 Prozent sind unzufrieden. Von den Unternehmen, die bereits E-Learning einsetzen, gaben 42 Prozent an, auch in den kommenden zwölf Monaten weiter in multimediale Lehrmethoden zu investieren und ihre Online-Angebote stärker nutzen zu wollen. 55 Prozent der Befragten sind mit ihrer bestehenden Situation in puncto Aus- und Weiterbildung zufrieden und planen daher, E-Learning auch künftig im bisherigen Rahmen zu nutzen.

Inwieweit die E-Learning-Angebote allerdings tatsächlich genutzt werden, erheben nicht alle Unternehmen systematisch. So wissen 40 Prozent der Befragten laut eigenen Angaben nicht genau, in welchem Umfang ihre Mitarbeiter E-Learning-Seminare anwenden. 37 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass weniger als 10 Prozent ihrer Mitarbeiter die verfügbaren E-Learning-Angebote nutzen. In weiteren 12 Prozent der Unternehmen liegt diese Quote zwischen 10 und 50 Prozent. Nur in 11 Prozent der Unternehmen nimmt mehr als die Hälfte der Mitarbeiter an E-Learning-Seminaren teil. Für die Akzeptanz und die Nutzung der E-Learning-Angebote besteht somit noch viel Handlungsbedarf.

Dennoch schätzt die Mehrheit der befragten Personaler am computergestützten Lernen insbesondere die Stärken zeitliche Flexibilität (73 Nennungen), Standortunabhängigkeit (64), gleiche Inhalte für alle (62) und Multimedia (60). Hingegen wurden fehlende Dialogmöglichkeiten am häufigsten als Schwäche genannt (59 Nennungen). Diese Bedenken sind laut ADP jedoch unbegründet, wenn die in modernen E-Learning-Konzepten integrierten Austauschmöglichkeiten in Form von Gruppenchats oder verfügbaren Tutoren berücksichtigt werden.

Als weitere Schwächen hingegen gelten bei Personalern didaktische Mängel (42) und die Notwendigkeit von spezifischem Know-how (32). Prof. Dr. Walter Gora, Cisar-Geschäftsführer: »Obwohl gerade didaktische Mängel als eine große Schwäche von E-Learning genannt werden, entwickeln 60 Prozent der von uns befragten Unternehmen ihre Schulungsangebote selbst. Hier wird künftig mehr Professionalität bei der Erstellung von Lerninhalten gefragt sein«.

(21.05.2015, prh)

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