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Arbeit 2040: Digitalisierung führt zu massiven Veränderungen in der Arbeitswelt

MANAGEMENTFORUM WIFI

Prognose: Die berufliche Aus- und Weiterbildung wird 2040 noch stärker digitalisiert. Mehr als die Hälfte der beruflichen Aus- und Weiterbildung wird 2040 virtuell (E-Learning) stattfinden

Digitalisierung, Internationalisierung, technische Innovationen, all das verändert bereits jetzt unsere Arbeits- und Wirtschaftswelt. Wo wir in der Arbeitswelt 2040 stehen werden und was es braucht, um dafür gut gerüstet zu sein, damit beschäftigte sich eine Studie Arbeit 2040 vom österreichischen WIFI Management Forum.

Lebenslanges Lernen und ständige Weiterentwicklung im Job wird notwendig und wichtig sein, um sich als Unternehmen den verändernden Arbeitsbedingungen erfolgreich zu stellen, das meinen 80,6 Prozent der Entscheidungsträger/-innen. »Besonders gilt das für Führungskräfte. Um frühzeitig auch die passenden Lösungen und Angebote für Management-Trainings zu bieten wollten wir ausloten, wo Bedarf und Interesse angezeigt wird«, so Mag. Sandra Prandtner, Leiterin des WIFI Management Forums. Neben technischen und IT-Themen, die stark an Bedeutung gewinnen, erfordert die Digitalisierung auch neue Rahmenbedingungen, eine Veränderung der Denkweise und der Unternehmenskultur.

Mensch und Technik: Kein Gegensatz, sondern Symbiose

»Die Antwort auf die sich verändernde Arbeitswelt im Jahr 2040 sieht man eindeutig in der Aneignung von Fähigkeiten und Zusatzwissen innerhalb der eigenen Branche sowie im Bereich Digitalisierung. Lebenslanges Lernen und berufliche Weiterbildung ist 2040 keine Kür mehr, sondern vielmehr Pflicht. Aus der Vorstellung eines flexiblen (zeit- und ortsunabhängigen) Jobs könnte im Jahr 2040 ein "immer und überall" Job werden, der die Grenzen von Beruf und Freizeit auflöst«, hebt Mag. Thomas Schwabl hervor. »Die Studie 'Arbeit 2040' sagt uns, dass wir uns in unserer zukünftigen Arbeit immer stärker mit der Digitalisierung auseinandersetzen werden. Wichtig ist, dass Führungskräfte sich mit den erfolgreichen Methoden der Transformation beschäftigen. Die Technik darf nie Selbstzweck werden, der Mensch und seine Digitalkompetenz stehen im Mittelpunkt. Lebenslanges Lernen ist dafür die Basis«, so Martin Giesswein vom WIFI Management Forum.

Kompetenzanforderungen verlagern sich

Gefragt zu den Fähigkeiten und Kompetenzen, die im Vergleich zu heute stark an Bedeutung gewinnen werden landen mit Vorsprung die digitalen Kompetenzen (76 Prozent), gefolgt von persönlichen Kompetenzen (58 Prozent) und sprachlichen/interkulturellen Kompetenzen (53 Prozent). Knapp die Hälfte werden auch die Methodenkompetenzen (46 Prozent) und dicht gefolgt von den sozialen Kompetenzen ausmachen (45 Prozent). Immer noch mit über einem Drittel wurden die Kommunikationskompetenz (39 Prozent) und die Fachkompetenz (34 Prozent) genannt. »Hier wird es eindeutig eine Verlagerung geben, der wir uns stellen müssen und schon jetzt optimale Trainingsangebote konzipieren wollen. Derzeit liegen bei unseren Buchungen die kommunikativen Kompetenzen und die Führungskompetenz vor den persönlichen Kompetenzen und digitale Kompetenzen scheinen jetzt noch ein Thema zu sein, das viele noch nicht für ihre Weiterbildung in den Fokus stellen«, so Sandra Prandtner.

Die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst:

  • Die befragten Entscheidungsträger sind sich mehrheitlich einig, dass sich die Arbeitswelt insgesamt und auch der eigene Job in den kommenden 25 Jahren stark verändern wird.
  • Diese Veränderung wird vor allem der steigenden Digitalisierung und der Technik, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, zugeschrieben.
  • Zwei Drittel der befragten Entscheidungsträger erwarten, dass die Auswirkungen der Digitalisierung zu mehr Stress im Job führen wird.
  • Zwar wird man 2040 noch immer größtenteils von einem Büro aus arbeiten, jedoch erwarten die Befragten auch eine stärkere Vermischung von Arbeit und Freizeit.
  • Weiterbildung steht an erster Stelle wenn es darum geht, den neuen beruflichen Anforderungen 2040 gewachsen zu sein! 80 Prozent der Befragten stufen lebenslanges Lernen als notwendig und wichtig für das zukünftige Berufsleben ein.
  • Vor allem IT-Themen werden im Bereich der Aus- und Weiterbildung an Bedeutung gewinnen. 73 Prozent der Befragten räumen der Aneignung von Fähigkeiten und Wissen im Bereich Digitalisierung sowie der Weiterbildung innerhalb der eigenen Branche (70 Prozent) die höchste Bedeutung ein, um zukünftig im Job bestehen zu können.
  • 76 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass digitale Kompetenzen in der Arbeitswelt 2040 an Bedeutung gewinnen werden.
  • Gefragt nach den 5 wichtigsten Zukunftskompetenzen haben 40 Prozent die Lernbereitschaft als wichtig eingestuft.
  • Die Initiative zur beruflichen Aus- und Weiterbildung wird zukünftig mehr vom Arbeitnehmer als vom Unternehmen ausgehen (müssen).
  • Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der zukünftigen Berufswelt wird weniger die formale Berufsausbildung, als vielmehr zusätzliche praxisorientierte Aus- und Weiterbildungs-Zertifikate und Abschlüsse sein. 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass diese stark an Bedeutung gewinnen werden (Fachhochschule – 30 Prozent, Universitätsabschluss – 22 Prozent).
  • Auch die berufliche Aus- und Weiterbildung wird 2040 noch stärker digitalisiert. Mehr als die Hälfte der beruflichen Aus- und Weiterbildung wird 2040 virtuell (E-Learning) stattfinden


Hintergrund

Im Zeitraum 6.7.2016 bis 23.8.2016 konnten 479 Kunden/-innen des WIFI Management Forum (HR-Entscheidungsträger/-innen und Führungskräfte) mittels Online-Fragebogen (CAWI) befragt werden. 27 Fragen zu Themen wie allgemeine Veränderungen der Arbeitswelt, Bildung/Lernen/Kompetenzen, Arbeitsstrukturen/Hierarchien, Digitalisierung und technischer Fortschritt befragt. Der Großteil der Befragten sind mit 40 Prozent leitende Angestellte, 33 Prozent waren nicht leitende Angestellte, Geschäftsführer/-innen waren zu 5,6 Prozent unter den Befragten und 15 Prozent sind selbstständige Unternehmer/-innen. Die Entscheidungsträger/-innen kommen eher aus größeren Betrieben (45,7 Prozent mit mehr als 250 Mitarbeitern/-innen und 22,7 Prozent mit 50 – 249 Mitarbeitern/-innen). Die befragten Entscheidungsträger arbeiten zu 25,5 Prozent im Dienstleistungsbereich, 14,9 Prozent in der Industrie, 14,5 Prozent im Finanzsektor und zu 7,6 Prozent im Handel. Über zwei Drittel des Sampels sind zwischen 40 und 59 Jahre alt (40-49 Jahre: 39,2 Prozent; 50-59 Jahre: 30,3 Prozent; 30-39 Jahre:18,6 Prozent). 87,3 Prozent verfügen über Matura (Abitur) bzw. Uni-Abschluss.


(21.09.2016, prh)

Zur Studie (PDF, 15 Seiten)

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