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Merkel: Digitale Bildung voranbringen

Nationaler IT Gipfel 2016

»Lernen und Handeln in der digitalen Welt prägen unseren Alltag«, so Bundeskanzlerin Merkel auf dem IT-Gipfel in Saarbrücken. Deshalb müsse digitale Bildung auch allen zugänglich sein. Sie appellierte an Schüler und Lehrer, neuen Entwicklungen offen und neugierig gegenüber zu stehen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel lobte in ihrer Rede auf dem Nationalen IT-Gipfel 2016 in Saarbrücken die Gastgeber: Mit seinen vielen Pilotprojekten sei das Saarland ein »kleines Bundesland mit großen digitalen Kompetenzen«. Unter dem Motto »Lernen und Handeln in der digitalen Welt« diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über Chancen und Herausforderungen der digitalen Bildung.

Der Nationale IT-Gipfel findet seit 2006 an jährlich wechselnden Orten statt und soll Deutschland als Standort der Informations- und Kommunikationstechnologie stärken. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nutzen das Forum, um sich über zentrale Themen des IT-Standortes Deutschland auszutauschen.

Lebenslanges Lernen nötig

Von der Schule über die berufliche Ausbildung und die Hochschule bis zur Fort- und Weiterbildung im Berufsleben: Digitale Bildung umfasst die gesamte Bildungskette. Auf dem IT-Gipfel wurde die erste »Smart School« Deutschlands präsentiert. Schüler experimentierten im »digitalen Lernpark« und diskutierten im Jugend-Forum mit Politikern und Unternehmern. Wichtig sei Kanzlerin Merkel zufolge nicht nur, dass Kinder die »Basics von Anfang an lernen«. Die Digitalisierung müsse durch lebenslanges Lernen Menschen jeden Alters zugänglich sein. Voraussetzung dafür sei die bessere Ausbildung von Lehrern und Schülern.

Auf dem Gipfel stellten verschiedene Arbeitsgruppen dazu Ideen und Projekte vor. Ihr gemeinsames Ziel: die digitale Bildung voranzubringen und zu einem Erfolgsmodell für Deutschland zu machen. Die Bundesregierung unterstützt die Länder beim Ausbau der digitalen Bildung an deutschen Schulen ab 2017 mit fünf Milliarden Euro.

Mit Daten zeitgemäß umgehen

Bundeskanzlerin Merkel forderte, die im Mai in Kraft getretene Datenschutz-Grundverordnung der EU mit Augenmaß in nationales Recht umzusetzen. »Das Prinzip der Datensparsamkeit kann heute nicht die generelle Leitschnur sein für die Entwicklung neuer Produkte«, so Merkel. Die Politik dürfe die Regeln des Datenschutzes »nicht so restriktiv machen, dass das Big-Data-Management dann doch nicht möglich wird«. Sie wolle, »dass 'IT Security - made in Germany' ein Qualitätsmerkmal wird«. Die Chancen dafür seien gut. Die Politik müsse jedoch die Leitplanken setzen, aber auch Freiräume erhalten, um neue Entwicklungen zu ermöglichen.

Zuvor hatte auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zum Umdenken aufgerufen: »Wir müssen uns endgültig verabschieden vom klassischen Begriff des Datenschutzes«, sagte er in seiner Rede auf dem IT-Gipfel. Statt Daten zu minimieren, gehe es darum, die »Datensouveränität zu stärken«.

IT-Gipfel wird zum Digitalgipfel

Der elfte IT-Gipfel solle Digitalgipfel heißen und voraussichtlich im Juni 2017 in Ludwigshafen stattfinden, teilte Bundeskanzlerin Merkel mit. Thematisch werde sich der Gipfel um den Bereich »E-Health«, also die Digitalisierung des Gesundheitswesens, drehen. Gabriel betonte, man werde den Namen ändern, »weil Digitalisierung viel mehr ist als IT«. Das müsse auch nach außen deutlich werden.

Umsetzung der Digitalen Agenda vorantreiben

Der jährliche IT-Gipfel ist die zentrale Plattform für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bei der Gestaltung des digitalen Wandels. Die Leitlinien für Deutschlands Weg ins digitale Zeitalter gibt die Digitale Agenda vor, die das Bundeskabinett im August 2014 beschlossen hat.

Die Bundesregierung versteht die Umsetzung der Digitalen Agenda »als offenen, alle gesellschaftlich relevanten Gruppen einschließenden, nicht abschließenden Prozess«. Der IT-Gipfel und seine Arbeitsstruktur orientieren sich deshalb an den Handlungsfeldern der Digitalen Agenda. Deutschland verfüge bei der Digitalisierung über eine gute Ausgangsbasis, sei jedoch von der Weltspitze weit entfernt, sagte Kanzlerin Merkel. Deshalb sei es wichtig, bei der Umsetzung der Digitalen Agenda - trotz aller Fortschritte - nicht nachzulassen.


QUELLE: BPA




(17.11.2016, bpa/prh)

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