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Umfassende Bestandsaufnahme des deutschen Bildungswesens 2012

Mit dem Bildungsbericht 2012 legt eine unabhängige Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Federführung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) zum vierten Mal die umfassende empirische Bestandsaufnahme des deutschen Bildungswesens vor.

Zur Autorengruppe des zweijährlich herausgegebenen Standardwerks für eine datengestützte Beratung der Bildungspolitik gehören neben dem DIPF das Deutsche Jugendinstitut (DJI), die Hochschul-Informations-System GmbH (HIS), das Soziologische Forschungsinstitut an der Universität Göttingen (SOFI) sowie die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Destatis und StLÄ). Die Erarbeitung des Berichts »Bildung in Deutschland 2012« wurde von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. 2012 behandelt der von der Autorengruppe kontinuierlich weiterentwickelte Bericht in einem Schwerpunktkapitel die kulturelle Bildung im Lebenslauf.

»Der Bericht belegt viele positive Entwicklungen im deutschen Bildungswesen«, erläutert Professor Dr. Weishaupt vom DIPF, Sprecher der Autorengruppe des Bildungsberichts, und nennt einige Beispiele: »Der Besuch einer Kindertageseinrichtung gehört ab einem Alter von drei Jahren inzwischen zur Regel. Das Schulabschlussniveau steigt kontinuierlich und mittlerweile erreicht die Hälfte der Jugendlichen eine Hochschulreife. Wir haben außerdem festgestellt, dass mit einem Hochschulabschluss der Übergang in die Beschäftigung so gut wie reibungslos gelingt.«

Zugleich weist Weishaupt auf zahlreiche Herausforderungen hin: Die Betreuungsplätze für unter 3-Jährige müssen gemäß dem ab August 2013 geltenden Rechtsanspruch ausgebaut, das Personal in den Kindertageseinrichtungen weiter professionalisiert werden. Zudem gibt es weiterhin eine große Gruppe von Jugendlichen, denen der direkte Übergang in eine Berufsausbildung nicht gelingt. Angesichts der demografischen Entwicklung, des Trends zu höheren Bildungsabschlüssen und des Anstiegs der Wissensanforderungen in der Berufswelt erscheint auch dringend geboten, die Schnittstelle von Berufsbildung und Hochschulsystem neu zu gestalten.

Als eine zentrale strukturelle Entwicklung lässt sich festhalten, dass sich Bildungswege zunehmend flexibilisieren: Abschlüsse sind weniger strikt an bestimmte Bildungsinstitutionen gebunden. Das eröffnet neue Bildungschancen, erfordert aber veränderte Ansätze der Koordinierung und Steuerung. Es gilt, die Kompetenz zur individuellen Planung von Bildungswegen stärker zu fördern und neue Kooperationsformen unterschiedlichster Politikbereiche sowie bislang unabhängiger Bildungsträger voranzubringen. Wie das Schwerpunktkapitel zeigt, sind in diesem Zusammenhang Kooperationen von Schulen mit Einrichtungen der kulturellen Bildung von hoher Bedeutung. Musikschulen, Zentren der außerschulischen Jugendarbeit und Theater ermöglichen allen Kindern und Jugendlichen grundlegende musisch-ästhetische Erfahrungen für die Entwicklung ihrer Identität und Persönlichkeit.

  (22.06.2012, prh)

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