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Unternehmen wollen ihre Ausgaben für Weiterbildung steigern

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Digitalisierung erfordert höhere Investitionen in die Qualifizierung der Mitarbeiter  *  Weiterbildungskultur in den Unternehmen notwendig *  Politik sollte Fortbildungen gezielt fördern 

Eine Mehrheit der Unternehmen in Deutschland (54 Prozent) will im Jahr 2019 die Investitionen in die Aus- und Weiterbildung ihrer Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr steigern. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands (VdTÜV) und des Digitalverbands Bitkom unter 504 Unternehmen ab 10 Mitarbeitern in Deutschland ergeben. Demnach wollen 37 Prozent der befragten Unternehmen ihre Weiterbildungsausgaben unverändert lassen und nur 4 Prozent wollen sie senken.

»Unternehmen müssen stärker in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, um die Digitalisierung ihrer Organisation aktiv vorantreiben zu können«, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Laut Umfrage stellen die Unternehmen ihren Mitarbeitern im Schnitt 709 Euro und 2,3 Weiterbildungstage pro Jahr zur Verfügung. Bühler: »In Zeiten, in denen sich Technologien wie künstliche Intelligenz, Virtual Reality, 3D-Druck oder Data Analytics extrem dynamisch entwickeln, reichen die Weiterbildungsausgaben der Wirtschaft nicht aus«. Unternehmen müssten eine Weiterbildungskultur entwickeln, in der regelmäßige Qualifizierungsmaßnahmen, unabhängig vom Alter und der Tätigkeit der Beschäftigten, selbstverständlich sind.

Den Ergebnissen der Studie zufolge wollen die Unternehmen mit Weiterbildungen nicht nur zusätzliche Kompetenzen vermitteln, sondern auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und ihre finanziellen Mittel im Personalbereich möglichst effizient einsetzen. Laut Umfrage wollen 93 Prozent der Befragten die Motivation und Arbeitszufriedenheit ihrer Mitarbeiter steigern. 91 Prozent geben an, dass sie Fachkräfte für das Unternehmen sichern, 87 Prozent, dass sie ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen wollen. 86 Prozent der Unternehmen möchten die Qualifikation der Mitarbeiter an neue Technologien oder eine veränderte Arbeitsorganisation anpassen und 76 Prozent verfolgen das Ziel, die Innovationsfähigkeit der Mitarbeiter zu fördern. Darüber hinaus spielen auch Kostenaspekte eine Rolle: Acht von zehn Unternehmen (79 Prozent) wollen die Produktivität ihrer Organisationen erhöhen und 73 Prozent sagen, Weiterbildung sei kostengünstiger als die Rekrutierung externer Mitarbeiter.

Unternehmen investieren mehr in WB

Aus Sicht der TÜV-Verbands sollte die Politik die betriebliche Weiterbildung gezielt fördern. »Das seit Januar geltende Weiterbildungsgesetz ist ein wichtiger Schritt, um die Qualifizierung der Beschäftigten zu verbessern«, sagte Bühler. »Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sollten die Fördermöglichkeiten jetzt ausschöpfen.« Je nach Art der Fortbildung sind Zuschüsse bis zu 100 Prozent möglich. Darüber hinaus schlägt der TÜV-Verband die Einrichtung von Kompetenzzentren für digitale Weiterbildung und Arbeit 4.0 in den Bundesländern vor. Die Bildungszentren könnten als neutrale Anlaufstelle für Unternehmen und Arbeitnehmer dienen, um sich über Weiterbildungsangebote und Fördermöglichkeiten zu informieren. Hier könnten zudem neue Konzepte für die Qualifizierung im Job entwickelt werden. »Berufliche Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe«, sagte Bühler. »Die Unternehmen profitieren von gut qualifizierten Mitarbeitern und leisten einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Die Beschäftigten bleiben fit für einen dynamischen Arbeitsmarkt«.

Hintergrund
Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des TÜV-Verbands und des Digitalverbands Bitkom unter 504 Unternehmen ab 10 Mitarbeitern in Deutschland. Befragt wurden Geschäftsführer und CEOs sowie Personalleiter und HR-Manager.

 

(17.01.2019, prh)

Studie »Weiterbildung für die digitale Arbeitswelt« (PDF, 44 Seiten)

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