Informationsqualität von Weiterbildungsdatenbanken: Empfehlung veröffentlicht
Eine Arbeitsgruppe von Vertreterinnen und Vertretern mehrere Weiterbildungsdatenbanken hat sich auf "Empfehlung zur Ermittlung der Vollständigkeit der Informationsmerkmale von Weiterbildungskursen" verständigt.
Die Empfehlungen können über projekt.iwwb.de oder direkt über http://projekt.iwwb-files.de/PAS/index.htm geladen werden.
Die Autorinnen und Autoren verstehen die Empfehlungen als Ergänzung zur DIN-PAS 1045: 2004 für Weiterbildungsdatenbanken. Geht es bei der PAS darum, mit welchen Informationsmerkmalen Weiterbildungsdatenbanken mindestens über Kurse bzw. Weiterbildungsangebote informieren sollten und in welchen technischen Formaten diese ausgetauscht werden können, so geht es in den "Empfehlungen" um die Qualität der Inhalte.
Wie auch bei der PAS 1045 ist es Betreibern von Weiterbildungsdatenbanken freigestellt, ob sie sich an den "Empfehlungen" orientieren oder nicht. Die Autorinnen und Autoren sind überzeugt, dass deren Umsetzung die Informationsqualität für die Nachfragenden und damit auch die Qualität von Weiterbildungsdatenbanken deutlich verbessern kann. Wie auch schon die PAS 1045 spiegeln die „Empfehlungen“ den Konsens der unterzeichnenden Institutionen wieder. Insofern verstehen sie sich ebenso wie die PAS 1045 als Mindeststandards, die selbstverständlich gerne überschritten werden sollten.
Die "Empfehlungen" werden von den an der Erarbeitung beteiligten Datenbanken bereits in unterschiedlicher Weise umgesetzt:
- Die Hamburger WISY-Kursportale nutzen die Empfehlungen, in dem sie für die Interessenten bzw. Kunden sichtbar zu jeder Kursinformation einen Hinweis auf den Vollständigkeitsgrad des Datensatzes in der Fußzeile der Kursdetails anzeigen, ergänzt mit einem Referenzwert. Bildungsträger erhalten in der Onlinedatenpflege zudem an prominenterer Stelle den Vollständigkeitswert, verbunden mit extra Hilfehinweisen zur Bedeutung der Merkmale. Die Hamburger Datenredaktion ist zudem gehalten, regelmäßig den Vollständigkeitsgrad der Kurse auch zu beobachten und ggf. nachzubessern.
- (Update 09/2019): Die Hessische Weiterbildungsdatenbank wendet die Empfehlungen ebenfalls an und informiert bei den einzelnen Bildungsangeboten zum jeweiligen Grad der Vollständigkeit (mit zusätzlicher Erläuterung zum Zustandekommen).
- Auch die WISY-Kursportale in den anderen Bundesländern (Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein) haben angekündigt, die Empfehlungen nach dem Hamburger Vorbild umzusetzen.
- Das Bildungsnetz Mecklenburg-Vorpommern hat bereits eine technische Umsetzung ähnlich den WISY-Datenbanken realisiert und wird diese Anfang Juni freischalten. Die Nutzer werden über den Vollständigkeitsgrad der Kursinformationen („hoher“, „mittlerer“, „niedriger“ Informationsgehalt) informiert und auf fehlende Informationen hingewiesen. Zudem werden die „Empfehlungen“ zur Unterstützung der Online-Datenpflege durch die Bildungsanbieter genutzt: Vor dem Speichern der Kursbeschreibung werden die unzureichend ausgefüllten Felder noch einmal aufgeführt.
- Die „Weiterbildungsdatenbank Saar“ hat die Kurseingabe so gestaltet, dass Anbieter bestimmte Angaben verpflichtend eintragen müssen. Andernfalls lässt sich der entsprechende Kurs nicht speichern und damit nicht veröffentlichen. Somit garantieren wir durch eine Prüfung, die bereits während der Eingabe erfolgt, die formale Datenqualität. Bis auf geringe Abweichungen entsprechen diese Pflichtangaben den Empfehlungen zur Vollständigkeit. Diese werden auch bei einem Import automatisch überprüft.
- Die Weiterbildungsdatenbanken in Berlin und Brandenburg arbeiten zur Zeit an der technischen Umsetzung für das gemeinsame Suchportal, die für den Sommer zu erwarten ist.
Die Verfasser würden sich freuen, wenn alle Datenbankbetreiber Umsetzungsmöglichkeiten für ihre Weiterbildungsdatenbank prüfen könnten. (12.08.2011, WP/prh)
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