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Baden-Württemberg 2030: Weiterbildungsferne Betriebe für die Bedeutung der beruflichen Weiterbildung sensibilisieren

»Berufliche Weiterbildung ist eine Zukunftsinvestition sowohl für das Unternehmen als auch für den Einzelnen. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherung des Fach- und Führungskräftebedarfs«, erklärte Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, anlässlich der Veranstaltung des Wirtschaftsministeriums zum Thema »Baden-Württemberg 2030 - Bevölkerungsentwicklung und Qualifizierungsbedarf« im Haus der Wirtschaft in Stuttgart.

Bei der Veranstaltung stellte die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Carmina Brenner, die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf Baden-Württemberg vor. Kai Gramke, Mitglied der Geschäftsleitung der Prognos AG, berichtete über den Qualifizierungsbedarf 2015 und 2030 in Baden-Württemberg und Deutschland.

Staatssekretär Richard Drautz wies auf die Verschärfung des Wettbewerbs um Fach- und Nachwuchskräfte als Folge des demografischen Wandels hin. »Um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen sind die hohe Qualifikation der Führungs- und Fachkräfte, ihre Leistungsbereitschaft und Effizienz unerlässlich«, so Richard Drautz. Eine im Auftrag des Wirtschaftsministeriums erstellte Studie der Prognos AG zum Qualifizierungsbedarf 2015 und 2030 in Baden-Württemberg ergab, dass ohne geeignete Gegenmaßnahmen im Jahr 2015 voraussichtlich rund 280.000 und bis zum Jahr 2030 sogar 500.000 Erwerbstätige fehlen würden. Die Studie zeigt auch, dass insbesondere die berufliche Weiterbildung ein wichtiges Instrument zur Linderung des Fachkräftemangels ist.

»Weiterbildung ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Wir gehen davon aus, dass die Lebenserwartung bis 2060 nochmals um sechs bis sieben Jahre steigen wird«, sagte Dr. Carmina Brenner. Schon in den letzten sechs Jahrzehnten habe die Lebenserwartung der Menschen in Baden-Württemberg um 14 Jahre zugenommen.

»Es gilt, bisher eher weiterbildungsferne Betriebe für die Bedeutung der beruflichen Weiterbildung zu sensibilisieren und die bereits aktiven Betriebe weiter zu motivieren. Insgesamt ist auch die Beteiligung der Erwerbstätigen an beruflicher Weiterbildung noch zu gering«, erklärte Richard Drautz.

So nahmen im Jahr 2007 nur 34 Prozent der Erwerbstätigen in der Wirtschaft in Baden-Württemberg an beruflicher Weiterbildung in Form von Lehrgängen und Kursen teil. Besonders unterrepräsentiert sind dabei beispielsweise Personen mit einer geringeren beruflichen und schulischen Qualifikation sowie die über 50-Jährigen.

Der Staatssekretär wies auf ein Bündel von Maßnahmen hin, mit denen das Wirtschaftsministerium Betriebe und Beschäftigte zu noch größeren Anstrengungen in der beruflichen Weiterbildung motivieren möchte. Dazu gehört unter anderem das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und Landesmitteln bezuschusste neue Programm »Qualifizierungsberatung und Personalentwicklung«. Hier können Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten eine finanzielle Förderung für ein externes Coaching beantragen. Die Schwerpunkte liegen dabei in der Unterstützung der Unternehmen, passgenaue Qualifizierungsangebote zu erhalten und umzusetzen sowie in der systematischen Personalentwicklung. Aus Mitteln des ESF werden zudem berufliche Weiterbildungskurse durch Zuschüsse in Höhe von 30 Prozent der Kosten, für die Altersgruppe der ab 50-Jährigen in Höhe von 50 Prozent gefördert.

  (22.03.2010, prh)

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