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CEDEFOP: Deutschland hinkt in der Erwachsenenbildung hinterher

Im Jahr 2012 lag der Anteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der beruflichen Erstausbildung an der Gesamtzahl aller Schüler im Sekundarbereich II in Deutschland bei 48,6 %. Mit diesem Wert kommt Deutschland dem EU-Durchschnitt von 50,3 % ziemlich nahe, liegt aber deutlich unterhalb der 60 % in Italien.
 
Diese Zahlen wurden im Rahmen der Indikatoren des Cedefop (Europäisches Zentrum für die Förderung der Berufsbildung) ermittelt. Der Hauptunterschied zwischen Deutschland und den anderen Ländern besteht darin, dass in Deutschland 88,2 % der jungen Menschen in der beruflichen Erstausbildung eine duale schulisch-betriebliche Ausbildung durchlaufen, während die entsprechende Kennzahl in der gesamten EU nur 27 % beträgt.

Es gibt zunehmend Belege dafür, dass junge Menschen, die Lehrlingsausbildungen und Praktika von guter Qualität absolvieren, mit größerer Wahrscheinlichkeit Fähigkeiten erwerben, die ihnen bei der Suche nach einer geeigneten Arbeitsstelle nützlich sind, als solche, die dies nicht tun. Dies ist offenbar in Deutschland der Fall. Denn die Beschäftigungsquote der Absolventen des berufsbildenden Sekundarbereichs II beträgt bei den 20- bis 34-Jährigen 83,9 % und liegt damit etwa 26,2 Prozentpunkte höher als bei den gleichaltrigen Absolventen der allgemeinen Bildung.

In Deutschland bilden rund 73 % der Unternehmen aus, im Vergleich zu 66 % der Unternehmen EU-weit. Zudem nehmen in Deutschland mehr Beschäftigte an einer Weiterbildung am Arbeitsplatz teil (28 %) im Vergleich zum europäischen Durchschnitt (21 %). Der Anteil der Erwachsenen im Alter von 25 bis 64 Jahren, die am lebenslangen Lernen teilnahmen (Aus- oder Fortbildung außerhalb des Arbeitsplatzes), lag jedoch in Deutschland 2012 bei 7,9 %, d.h. leicht unterhalb des EU-Durchschnitts von 9 % und unterhalb der Zielvorgabe von 15 %, die in der Europäischen Union bis 2020 erreicht werden soll, aber höher als in Frankreich (5,7 %) und Italien (6,6 %).
 
Der Anteil der älteren Erwachsenen, der Arbeitslosen und der Personen mit geringem Qualifikationsniveau, die am lebenslangen Lernen teilnahmen, lag in Deutschland niedriger als in der EU insgesamt.
 
Hintergrund
Diese Daten wurden anhand von Indikatoren des Cedefop (Europäisches Zentrum für die Förderung der Berufsbildung) ermittelt. Die verwendeten Daten wurden im Sommer 2013 extrahiert und sind zur Zeit der Abfassung dieser Pressemitteilung die aktuellsten von Eurostat verfügbaren Daten. Die Beschäftigungsquoten der Absolventen der beruflichen und der allgemeinen Bildung des Sekundarbereichs II (20- bis 34-Jährige) beziehen sich auf 2009. Die Quoten der ausbildenden Unternehmen und der Arbeitnehmer, die an einer Weiterbildung am Arbeitsplatz teilnehmen, beziehen sich auf 2010.

(28.04.2014, prh)

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