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Mit gezielten Personalmaßnahmen sind Unternehmen gerüstet für den demografischen Wandel

ZEW legt erste deutschlandweit repräsentative Studie zur Wirkung spezifischer Personalmaßnahmen für ältere Mitarbeiter vor

Das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer stieg in einem Großteil der westlichen Industrienationen während der letzten Jahre stark an. Falls ältere Arbeitnehmer eine niedrigere Produktivität haben sollten als jüngere Arbeitnehmer, dann kommt dem Management älterer Beschäftigten große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben zu. Die betriebliche Nutzung von passgenauen Maßnahmen des Personalmanagements spielt hierbei eine entscheidende Rolle und ein bedeutender Anteil der Betriebe wendet bereits spezifische Maßnahmen für ältere Beschäftigte (SMÄB) an. In dieser Studie untersuchen wir ob die Anwendung von SMÄB zu einer Steigerung der relativen Produktivität älterer Angestellter führt. Trotz des großen Verbreitungsgrads dieser Maßnahmen handelt es sich bei der vorliegende Studie um die erste, die sich dieses Themas annimmt.

Die Berechnungen des ZEW zeigen unter anderem, dass Ältere in Betrieben mit einer altersspezifischen Ausstattung der Arbeitsplätze - etwa einer besseren Beleuchtung oder kontrastreicheren Bildschirmen - einen signifikant höheren Produktivitätsbeitrag leisten als Ältere in Unternehmen, die dies nicht anbieten. Auch sind Ältere vor allem dann deutlich leistungsfähiger, wenn sie altersgerechten Tätigkeiten nachgehen können, beispielsweise weniger körperlich belastende Arbeiten erledigen als vielmehr Aufgaben erfüllen, die große Erfahrung voraussetzen. Die Studie zeigt ferner, dass sich die Produktivität Älterer erhöht, wenn sie in Teams mit jüngeren Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten. In diesen Unternehmen steigt darüber hinaus auch der Produktivitätsbeitrag jüngerer Beschäftigter signifikant. Offensichtlich profitieren jüngere Mitarbeiter auch im direkten Arbeitskontakt von der Expertise und langen Berufserfahrung der älteren Kollegen.

»Die Unternehmen in Deutschland sollten angesichts dieser Ergebnisse den innerbetrieblichen Umgang mit Weiterbildungen und Altersteilzeit überdenken - schon aus ihrem eigenen wirtschaftlichen Interesse heraus«, sagt Thomas Zwick, Research Associate am ZEW sowie Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians Universität in München und für die Studie verantwortlicher Wissenschaftler. »Älteren Mitarbeitern, die eine Fortbildung besucht haben, sollte auch die Chance gegeben werden, das frisch erworbene Wissen anzuwenden, etwa indem sie neue Projekte und Aufgabenstellungen bearbeiten dürfen«, sagt Zwick. »Außerdem sollten die Unternehmen die Arbeitszeit älterer Beschäftigter im Rahmen einer Altersteilzeitvereinbarung kontinuierlich reduzieren, um ein flexibles Auspendeln der Beschäftigten in den Ruhestand und eine damit verbundene Weitergabe von Erfahrungswissen an jüngere Beschäftigten zu ermöglichen.« (13.10.2010, prh)

Englischsprachige Studie herunterladen (PDF, 48 Seiten)

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