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Studie: Einsatz von Web 2.0 bei Weiterbildungseinrichtungen

Viele Internetnutzer verbinden das Web 2.0 ausschließlich mit Unterhaltung via YouTube, Facebook und Twitter. Weitgehend unbekannt ist, dass diese Anwendungen auch gezielt in der Weiterbildung eingesetzt werden können. Die MFG Baden-Württemberg und Partner haben nun untersucht, inwieweit Bildungseinrichtungen das Web 2.0 bereits aktiv nutzen und unter welchen Voraussetzungen sie diese Anwendungen in ihr Kursangebot integrieren.


Um mehr über den Bedarf und Barrieren in der Anwendung von Web 2.0 in der beruflichen Weiterbildung zu erfahren, hat die MFG Baden-Württemberg, Innovationsagentur des Landes für IT und Medien, gemeinsam mit europäischen Partnern Regionalanalysen in Baden-Württemberg und vier weiteren europäischen Regionen durchgeführt. Wichtigstes Ergebnis der Analyse: Die Weiterbildungsinstitutionen sind sich über den Nutzen von Web 2.0 bewusst. Der tatsächliche Einsatz scheitert oft jedoch an institutionellen und kulturellen Barrieren, wie zum Beispiel eine zu geringe Akzeptanz der Trainer sowie der Managementebene, Web-2.0-Anwendungen tatsächlich in Kurssysteme zu integrieren.


Anschauliche Praxisbeispiele fehlen

Aktuell nutzt der Großteil der befragten Institutionen Social-Media-Instrumente wie Podcasts, Twitter oder soziale Netzwerke für Marketingzwecke. Nur wenige setzen Web-2.0-Technologien in geschlossenen Lernplattformen ein. Zum einen ist dies auf das fehlende Wissen zurückzuführen, wie Social Media zielgerichtet eingesetzt werden kann. Zum anderen mangelt es vielen Institutionen immer noch an einem praktikablen, einfachen kollaborativen Lernsystem, mit dem sie entsprechende Kurse anbieten können. Zahlreiche Trainer und Manager der Erwachsenenbildung sind zudem unsicher, wie sich die neuen Web-2.0-Technologien optimal in ihr Kurssystem integrieren lassen. Hier fehlt es an Fallbeispielen, die den Institutionen mögliche Web-2.0-Anwendungsfelder in der Weiterbildung veranschaulichen.


Trainer von Vorteilen des Web 2.0 überzeugt

Aber die Regionalanalysen machen auch deutlich: Trotz aller Unsicherheit sind Manager und Trainer davon überzeugt, der Einsatz von Social Media biete ihnen viele Vorteile. So können mittels des Einsatzes von Web 2.0 kleine flexible Lerneinheiten z. B. als Podcast oder Lernvideo angeboten werden. Das ermöglicht eine interaktive Gestaltung des Unterrichts und berücksichtigt stärker die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Lernenden. Ebenso erachten die Befragten es als sehr wichtig, mithilfe der neuen Technologien den aktiven Wissensaustausch zwischen den Lernenden zu fördern.


Die Regionalanalysen wurden im Rahmen des Medienkompetenzprojekts SVEA durchgeführt. Insgesamt wurden 60 Bildungsanbieter aus 5 europäischen Partnerregionen zu ihrem Umgang mit Web-2.0-Anwendungen in der Weiterbildung befragt. Das Projekt SVEA wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des Förderprogramms Lebenslanges Lernen kofinanziert. Basierend auf den Ergebnissen der Analysen erstellt die MFG gemeinsam mit ihren Partnern zudem ein umfangreiches Trainingsprogramm, das Dozenten der Erwachsenenbildung in der Nutzung von Social Media schult. Parallel dazu erhalten sie die Möglichkeit, neue Lehrmethoden auf einer eigens entwickelten Online-Plattform zu testen. Das Trainingsprogramm wird ab Anfang 2011 erhältlich sein. (15.09.2010, prh)

Projektseite SVEA

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