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Weiterbildungsabschlüsse in der Schweiz: Was sind Titel wert?

SVEBDer Schweizerische Verband für Weiterbildung (SVEB) fordert Transparenz und Anerkennung von Weiterbildungsabschlüssen. 
 
Wer einen Abschluss erwirbt, will wissen, was sein Titel wert ist. Anerkennung, Transparenz und Vergleichbarkeit von Abschlüssen sind auch für Arbeitgeber zentrale Anliegen. In der Weiterbildung sind aber weder die Abschlüsse noch ihre Bezeichnungen verbindlich geregelt. Die Höhere Berufsbildung verfügt zwar über eidgenössisch anerkannte Abschlüsse, diese sind aber im Ausland so gut wie unbekannt. Der SVEB bezieht Position und fordert vom (schweizerischen) Bund eine rasche, international anschlussfähige Lösung für diese Abschlüsse.

Im Zentrum der aktuellen Weiterbildungspolitik stehen die Realisierung eines nationalen Weiterbildungsgesetzes (WeBiG) und die Weiterentwicklung der Höheren Berufsbildung. In seinem Positionspapier »Abschlüsse der Weiterbildung und der Höheren Berufsbildung« begrüsst der SVEB das neue WeBiG, fordert aber, dass dieses auch die Grundlage für die Anerkennung von Weiterbildungsabschlüssen schafft und das Verhältnis zwischen Weiterbildungsabschlüssen und Abschlüssen der höheren Berufsbildung regelt.

Abschlüsse sollen zudem in den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) eingeordnet werden können. Dieser ermöglicht, dass unterschiedliche Abschlüsse miteinander verglichen werden können. Der NQR muss sicherstellen, dass Abschlüsse der Weiterbildung und der Höheren Berufsbildung auf den Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) Bezug nehmen und mit Titeln versehen werden, die auch im Ausland verstanden werden.

Arbeitnehmende mit einem privaten Weiterbildungsabschluss oder einem Tertiär-B-Abschluss einer höheren Fachschule sind gegenüber der akademisch ausgebildeten Konkurrenz im Nachteil. Durch eine transparente Referenzierung erhalten sie eine gerechtere Anerkennung ihrer Abschlüsse und damit bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Der SVEB fordert in seinem Positionspapier:

  • dass der (schweizerische) Bund die Anerkennung von Weiterbildungsabschlüssen regelt und die Kriterien für die Anrechnung von Weiterbildungsabschlüssen an anerkannte Abschlüsse der Aus- und Weiterbildung definiert,

  • dass in der Höheren Berufsbildung zusätzlich zur bisherigen berufsbezogenen Spezifizierung folgende Titel eingeführt werden: Professional Bachelor (für Abschlüsse mit eidgenössischer Fachausweis/Berufsprüfung und Abschlüsse in Höheren Fachschulen), Professional Master (für Abschlüsse mit eidgenössische Diplom/höhere eidgenössische Fachprüfung)

  • dass die Abschlüsse der Höheren Berufsbildung und der Weiterbildung im Nationalen Qualifikationsrahmen NQR eingeordnet werden. Längerfristig soll ein einheitlicher NQR für den gesamten Bildungsbereich eingeführt werden. Die Grundlage für die Integration der Weiterbildungsabschlüsse muss im (schweizerischen) Weiterbildungsgesetz geschaffen werden

  • dass der (schweizerische) Bund die Finanzierung der Vorbereitungskurse für Berufs- und Höhere Fachprüfungen sowie der Höheren Fachschulen harmonisiert und für die Vorbereitungskurse mehr Mittel bereitstellt.

 

Hintergrund: SVEB- Der Dachverband der Weiterbildung
Der SVEB ist der gesamtschweizerische Dachverband der Weiterbildung. Der Verband führt Geschäftsstellen in allen drei Sprachregionen. Präsidiert wird der Verband von Rudolf H. Strahm, die operative Leitung obliegt Dr. André Schläfli. Seine über 570 Mitglieder sind private und staatliche Anbieter von Weiterbildung, Verbände, innerbetriebliche Weiterbildungsabteilungen und Einzelpersonen. Der SVEB setzt sich für ein wirksames und zukunftsfähiges Weiterbildungssystem ein. Er fördert die Vernetzung der Mitglieder über nationale und internationale Projekte, Tagungen und Informationsveranstaltungen. Der SVEB engagiert sich auch für ein hohes Niveau der Weiterbildungsangebote in der Schweiz.



(28.02.2013, prh)

Zum SVEB-Positionspapier »Abschlüsse der Weiterbildung und der Höheren Berufsbildung« (PDF, 5 Seiten)

siehe auch: Entwurf eines Schweizerischen Weiterbildungsgesetzes (PDF, 22 Seiten)

siehe auch: Schweiz: Weiterbildungsmarkt ist innovativ und von hoher Qualität, doch noch zu intransparent

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