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Schweiz: Geringere Weiterbildungsbeteiligung in den Pandemiejahren 2020/21

SVEB 5

In unserem Nachbarland Schweiz ist im vorgangenen Jahr die Weiterbildungsbeteiligung deutlich zurückgegangen

Im April hat das Bundesamt für Statistik (BFS) die Resultate der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2021 (SAKE) publiziert. Diese zeigen einen weiteren deutlichen Rückgang der Weiterbildungsaktivität in der Bevölkerung. Lag die Teilnahmequote in den Jahren vor der Pandemie bei rund 26%, so fiel sie im ersten Pandemiejahr 2020 auf 21% und im Jahr 2021 auf durchschnittlich 17%.

Mit der jährlichen SAKE erfasst das BFS quartalsweise die Weiterbildungsaktivität der 25- bis 74-jährigen Wohnbevölkerung. Erfragt wird jeweils die Teilnahme an Weiterbildungen innerhalb der vier Wochen vor der Befragung (die Teilnahmequoten liegen deshalb tiefer als beim Mikrozensus Aus-/Weiterbildung, der die Weiterbildungsaktivität während des gesamten Jahres erfasst).

Auswirkungen der Pandemie

Gemäss SAKE war die Teilnahmequote der Wohnbevölkerung im ersten Pandemiejahr von rund 26% auf 21% gesunken, was einem Rückgang von rund 18% entspricht. Im zweiten Pandemiejahr sank die Teilnahmequote nochmals um fast 23% auf insgesamt 17%. Betrachtet man nur die erwerbstätigen 25- bis 74-Jährigen, nahm rund jeder Fünfte (20%) an einer Weiterbildung teil.

Den stärksten Rückgang der Weiterbildungsaktivität verzeichneten Personen im Alter von über 65 Jahren: In der Altersgruppe 65–69 nahmen nur gerade rund 6%, in der Altersgruppe 70–74 noch 5% an Weiterbildungen teil. Kaum Unterschiede in der Weiterbildungsteilnahme stellt die SAKE 2021 hingegen zwischen den Geschlechtern sowie zwischen Personen mit schweizerischer oder ausländischer Staatsbürgerschaft fest.

Hintergrund
Wie das BFS festhält, ist bei den aktuellen Zahlen zu berücksichtigen, dass methodologische Anpassungen vorgenommen wurden. Neben der Umstellung von der bisherigen reinen Telefonbefragung auf eine Multi-Mode-Befragung (Internet- und Telefonbefragung) wurde auch der Fragebogen leicht modifiziert. Mit diesen Änderungen wurde die SAKE an die neuen Eurostat-Anforderungen angepasst, welche im Januar 2021 in Kraft getreten sind. Aufgrund der methodologischen Änderungen seien die Zahlen von 2021, wie das BFS vermerkt, nur bedingt mit den Zahlen der Vorjahre vergleichbar.

Die SAKE ist eine Personenbefragung, die seit 1991 jedes Jahr durchgeführt wird. Das Hauptziel ist die Erfassung der Erwerbsstruktur und des Erwerbsverhaltens der ständigen Wohnbevölkerung.

(03.05.2022, prh)

Quelle: SVEB

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