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Studie: Fast alle Unternehmen bilden ihre Mitarbeitenden weiter

Fachkräftemangel setzt Arbeitgeber verstärkt unter Druck

Etwa 90 Prozent der Arbeitgeber hierzulande bilden ihre Beschäftigten weiter, meist in firmeneigenen Seminaren. In einer aktuellen Spezial-Umfrage gaben 696 Unternehmen Einblicke in ihre Fortbildungsangebote.

Für den JobReport analysierte die WBS GRUPPE den Stellenmarkt von Januar bis Juni 2022. Darin untersuchte sie mehr als 5,3 Millionen Stellenangebote von 460.000 Unternehmen. Die Studie betrachtet detailliert die zehn relevantesten Berufsgruppen und zeigt, welche fünf Berufsprofile Arbeitgebende am stärksten nachfragen.

Ein Fazit: Das Jobangebot stieg das dritte Halbjahr in Folge in allen Berufsgruppen an. Demnach inserierten Arbeitgebende 31 Prozent mehr Jobs auf Firmenwebsites, Online-Stellenmärkten, der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit und in deutschen Printmedien als im Vorjahreszeitraum.

Kompetenzen stärken und Beschäftigte binden

Gleichzeitig belegt die Studie: 71 Prozent der Unternehmen wollen ihre Mitarbeitenden mit Weiterbildungsangeboten binden. Etwa 60 Prozent der Arbeitgebenden drücken damit ihre Wertschätzung aus.

»Im Ringen um Fachkräfte müssen Unternehmen ihren Autopiloten endlich ausschalten. Sie sollten Arbeitnehmer:innen als Teil der Transformation begreifen und in den Prozess einbeziehen. Eins ist klar: Veränderung braucht Weiterbildung. Ich meine Bildungsformate, die Beschäftigte nicht mit bloßem Wissen betanken, sondern ihre Kompetenzen schulen. So können Unternehmen ihre Mitarbeitenden binden, Fachkräfte sichern und interne Prozesse optimieren. Nur jedes zweite Unternehmen weiß, welche staatlichen Maßnahmen für betriebliche Weiterbildung bereitstehen«, kommenitiert Joachim Giese (WBS).

Viele Betriebe sind bereits auf dem richtigen Weg, denn sie bilden ihre Mitarbeitenden in Soft Skills, Personal und Management sowie im kaufmännischen Bereich weiter. Nur jedes zehnte Unternehmen plant seine Weiterbildung systematisch.

Branchen brauchen Personal

Hotellerie und Gastgewerbe kämpfen besonders arg um Fachkräfte. Die Anzahl der offenen Stellen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 60 Prozent an. Dicht gefolgt von Berufen in Personalwesen, Forschung und Entwicklung sowie Hightech und Naturwissenschaften. Unternehmen des Bauwesens und Handwerks suchen die meisten Fachkräfte.

Nach langer Pandemie-Pause steigt der Personalbedarf in den Branchen Kunst, Unterhaltung und Erholung um 55,8 Prozent, im Banken- und Versicherungswesen um 43,4 Prozent und im Handel um 42 Prozent.

Weil Fachkräfte fehlen, setzen Firmen auf die Expertise der Personalvermittlungs- und Zeitarbeitsbranche. Fast jede dritte Stelle wurde von einem Personaldienstleistungsunternehmen ausgeschrieben.


Hintergrund
Der WBS JobReport erscheint halbjährlich. Grundlagen bilden die index Anzeigendaten. Der Personalmarktforscher index Research wertet im Auftrag der WBS GRUPPE etwa 100.000 Firmenwebsites, rund 300 Online-Stellenmärkte, Printmedien und digitale Jobbörsen der Bundesagentur für Arbeit aus. Gleiche Stellenanzeigen aus Suchmedien fließen nur einmal in die Untersuchung ein. Die Ergebnisse zeigen Situation, Entwicklung und Trend des deutschen Arbeitsmarktes im ersten Halbjahr 2022, aufgeschlüsselt nach Branchen, Bundesländern, Hierarchieebenen und Berufsgruppen.

  (27.09.2022, prh/wbs)

QUELLE: Nach einer WBS-Meldung

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