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DIHK-Umfrage: Aufstieg mit Weiterbildung

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Die berufliche Aus- und Weiterbildung bietet sehr gute Perspektiven, die mit denen von Hochschulabsolventen durchaus Schritt halten können. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der DIHK-Weiterbildungserfolgsumfrage 2014.

Der Umfrage liegen die Antworten von 10.898 Absolventen einer Aufstiegsfortbildung zugrunde. Sie gibt Aufschluss über die Motive der Weiterbildungsteilnehmer und veranschaulicht die Karrieresprünge, die erzielt wurden. Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 24. Januar und dem 19. Februar 2014. Die Prüfungen wurden zwischen 2008 und 2013 absolviert.

Die zentralen Ergebnisse der Erhebung:

  • Absolventen einer Aufstiegsfortbildung wollen vor allem beruflich weiterkommen: 63 Prozent der Absolventen einer solchen betriebsnahen Weiterbildung möchten aufsteigen oder einen größeren Verantwortungsbereich erreichen. 45 Prozent wollen sich finanziell verbessern. Knapp ein Viertel gibt an, etwas Neues lernen und den persönlichen Horizont erweitern zu wollen. Das Gros der Absolventen (82 Prozent) bereitet sich berufsbegleitend auf die anspruchsvollen Prüfungen vor.

  • Durchhaltevermögen und individuelles Engagement lohnen sich: Für 62 Prozent der Befragten hat die Weiterbildung positive Auswirkungen auf ihre berufliche Karriere. Drei Viertel derer, die einen entsprechenden Erfolg vermelden, geben an, aufgestiegen zu sein oder einen größeren Verantwortungsbereich zu haben. 69 Prozent derjenigen, die von positiven Effekten der Weiterbildung sprechen, haben sich finanziell verbessert – und das nicht zu knapp: Ein Viertel derjenigen, für die sich die Weiterbildung in Euro und Cent auszahlt, berichtet von Einkommenszuwächsen in Höhe von monatlich 750 Euro und mehr. Über 50 Prozent haben nach der Weiterbildung mindestens 450 Euro pro Monat zusätzlich in der Tasche.

  • Auch Frauen geben an, dass sich Weiterbildung positiv auf ihre berufliche Entwicklung auswirkt – mit 56 Prozent der Befragten allerdings seltener als Männer (65 Prozent). Sie geben aber fast genau so häufig wie Männer finanzielle Verbesserungen an (68 bzw. 69 Prozent).

  • Absolventen mit Migrationshintergrund machen etwa zehn Prozent der Umfrageteilnehmer aus. Sie berichten genauso häufig von positiven Effekten ihrer Weiterbildung wie diejenigen ohne Migrationshintergrund. Beim Einkommen legen diejenigen mit Migrationshintergrund sogar etwas stärker zu: Über zwei Drittel verdienen nach der Weiterbildung monatlich mehr als 450 Euro zusätzlich. Insofern leistet Weiterbildung auch einen Beitrag zur besseren Integration.

  • Erwartungsgemäß berichten jüngere Absolventen häufiger von einem beruflichen Aufstieg als ältere, die meist ohnehin schon weiter oben auf der Karriereleiter stehen. Allerdings erreichen immerhin mehr als 50 Prozent der über 45-Jährigen einen (weiteren) beruflichen Aufstieg nach der Weiterbildung. Für 48 Prozent der über 45-Jährigen schlägt sich die Weiterbildung in einem höheren Einkommen nieder. Auch erfahrene Arbeitnehmer profitieren damit unmittelbar von der eigenen Weiterbildung – und von dem beruflichen Karriereweg, den sie vormals eingeschlagen haben.

  • Gerade angesichts der positiven Effekte auf das eigene berufliche Vorankommen ist die Zufriedenheit der Teilnehmer hoch: 76 Prozent der Befragten würden sich für das gleiche Weiterbildungsziel entscheiden. Last not least zahlt sich Weiterbildung auch für die Unternehmen aus: Knapp zwei Drittel der Befragten geben an, dass für die berufliche Verbesserung kein Firmenwechsel erforderlich war. Den Betrieben gelingt es demnach durch Weiterbildung häufig auch, motivierte und leistungsstarke Mitarbeiter an sich zu binden.

Der Hintergrund:
Zahlreiche Hochschulen in Deutschland platzen angesichts der aktuellen Studierendenzahlen aus allen Nähten: Mit weit über 500.000 Erstsemestern gibt es derzeit fast so viele Studien- wie Ausbildungsanfänger. Zugleich verzeichnet man in vielen Branchen und Berufen Ausbildungsplätze, die nicht besetzt werden können. Das jahrelang bedarfsgerechte Verhältnis von beruflich qualifizierten Fachkräften auf der einen Seite und Akademikern auf der anderen Seite ist dadurch zunehmend gefährdet. Um Wachstum und Wohlstand hierzulande auch künftig zu sichern, ist es wichtig, den unreflektierten Trend zur Akademisierung zu bremsen und gerade junge Leute wieder stärker für den Karriereweg der Beruflichen Bildung zu begeistern.

Dass ein Studium für viele Jugendliche die erste Wahl ist, fußt nicht selten auf Missverständnissen und falschen Vorstellungen – häufig auch aufseiten der Eltern. Dass Akademiker durchweg die besseren Karriereperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten hätten, ist nur eines der gängigen Vorurteile. Dabei wird häufig übersehen, welche beruflichen Chancen sich für den Einzelnen mit einer dualen Ausbildung als Einstieg und einer darauf aufsetzenden Aufstiegsfortbildung ergeben.

Jährlich absolvieren rund 50.000 Frauen und Männer bei den IHKs eine Prüfung der Aufstiegsfortbildung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) zum Beispiel zum Fachwirt oder Industrie- beziehungsweise Fachmeister. Diese Fortbildungsabschlüsse befinden sich auf der gleichen Stufe wie der Bachelorabschluss der Hochschulen (DQR Niveau 6).

Zwischen 2003 und 2013 haben mehr als eine halbe Million Menschen einen solchen qualifizierten Weiterbildungsabschluss bei einer IHK erworben. Damit nimmt jeder fünfte dual Ausgebildete im weiteren Verlauf seines Erwerbslebens an einer Prüfung der Aufstiegsfortbildung teil.

QUELLE: DIHK (mit freundlicher Genehmigung) (31.07.2014, prh)

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