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Unternehmen bei lebenslangem Lernen noch nicht auf der Höhe der Zeit

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Die immer kürzer werdenden Halbwertszeiten von Wissen zeigen Wirkung: Lebenslanges Lernen hat in Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert.

Die Ergebnisse einer neuen Befragung zeigen Widersprüche auf: So liegt die primäre Verantwortung für lebenslanges Lernen laut den Befragten zwar direkt bei den Mitarbeitern (61 %) und nur jeder Fünfte sieht sie bei den Führungskräften. Doch über die finanziellen Mittel für Lernen entscheiden die Geschäftsführung (35 %) oder der Vorgesetzte (25 %).

Nur in 14 Prozent der befragten Unternehmen verfügen die Mitarbeiter über ein eigenes Lernbudget. Auch bei der Frage, was Lernzeit bedeutet, zeichnen die empirischen Daten ein diffuses Bild.

In etwas mehr als einem Drittel der teilnehmenden Unternehmen gibt es dazu gar keine Vorgaben. Ein weiteres Drittel definiert Lernzeit ausschließlich über die Teilnahme an Seminaren. Wie Unternehmen Lernzeit festlegen, variiert ebenfalls: Jeweils ein Viertel meint, das würde direkt mit den Führungskräften vereinbart bzw. jeder Mitarbeiter erhalte ein bestimmtes Zeitbudget für Lernen. In diesem Punkt unterscheiden sich die Wahrnehmungen der Geschäftsleitung und der Mitarbeiter signifikant.

Heute findet Lernen mehrheitlich off the job über den Besuch von Seminaren oder Tagungen statt (53 %). Online-Lernen nutzen derzeit 35 Prozent der Befragten, während neue Lernformate wie Gamification, Virtual und Blended Learning von nicht einmal zehn Prozent der Unternehmen eingesetzt werden. Zukünftig wird Lernen deutlich digitaler: Webinare (42 %) und Lernvideos (36 %) lösen die Präsenzseminare (29 %) zunehmend ab.

»Der Umgang vieler Unternehmen mit lebenslangem Lernen bewegt sich noch nicht auf der Höhe unserer Zeit. Wenn Teams immer agiler und autonomer handeln, sollte dies auch für das Lernen gelten. Hier ist daher mehr Freiraum für die Mitarbeiter und weniger Bürokratie angesagt«, bilanziert Prof. Dr. Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE).

»Lebenslanges Lernen gelingt nur, wenn alle Beteiligten - HR, Mitarbeiter und Führungskräfte - an einem Strang ziehen. Dazu müssen die unterschiedlichen Interessen verhandelt und daraus ein Lernkonzept für das gesamte Unternehmen entwickelt werden, das auch gelebt wird«, kommentiert Klaus Breitschopf, Hays Vorstandsvorsitzender, die Ergebnisse des HR-Reports.

Der jährlich erscheinende HR-Report analysiert die zentralen HR-Fragestellungen, die Organisationen beschäftigen. Er basiert auf einer Online-Befragung, an der für den diesjährigen Report 997 Mitarbeiter aus Organisationen im deutschsprachigen Raum teilnahmen. Befragt wurden Geschäftsführer (19 %), HR-Führungskräfte (16 %), Fachbereichsleiter (42 %) sowie Mitarbeiter ohne Personalverantwortung (24 %).

Hintergrund
Für den diesjährigen HR-Report haben Hays und das Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) insgesamt 997 Führungskräfte und Mitarbeiter aus Unternehmen befragt. (14.01.2020, prh)

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