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(N)Onliner-Atlas 2010: Bildungsschichten nähern sich bei der Internetnutzung an

Unveränderter Zusammenhang zwischen Internetnutzung und formaler Bildung - Deutliche Unterschiede bei der Internetnutzung nach Geschlecht und Bildung

Laut (N)ONLINER Atlas 2010 schließt sich die Lücke bei der Internetnutzung zwischen den Bildungsschichten auch in diesem Jahr weiter. Bereits zum dritten Mal in Folge hat dabei die Bevölkerungsgruppe mit formal einfacher Bildung mit knapp vier Prozent den höchsten Zuwachs bei der Internetnutzung. Im vergangenen Jahr übersprangen diese Nutzer erstmals die 50-Prozent-Marke und liegen aktuell bei einem Onliner-Anteil von 56,6 Prozent.

Mit Blick auf die weiteren Bildungsgruppen relativiert sich allerdings das ansonsten positive Ergebnis. Denn nach wie vor besteht ein starker Zusammenhang zwischen der formalen Bildung und der Internetnutzung. So sind Befragte mit mittlerer formaler Bildung bereits zu 76 Prozent Onliner. Noch größer wird diese Kluft beim Vergleich der Befragten, die die allgemeine Hochschulreife bzw. ein Studium abgeschlossen haben. In dieser Gruppe sind inzwischen 88,8 Prozent online. Positiv ist allerdings, dass Schüler – über alle Schulformen hinweg – bereits mit 97,5 Prozent beinahe vollständig in der digitalen Welt angekommen sind.

Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21, sieht noch deutliches Potenzial: »Trotz des deutlichen Wachstums bei der Internetnutzung profitieren davon nicht alle Teile der Gesellschaft. Wir benötigen mehr Engagement in Deutschland, um das Internet nicht nur flächendeckend sondern vor allem auch unabhängig vom Bildungsstand zugänglich zu machen. Digitale Kompetenz ist nicht nur eine Voraussetzung für den erfolgreichen Berufseinstieg, sie ist auch ein wichtiger Erfolgsfaktor für uns in Deutschland als Wissensgesellschaft.«

Dabei bestehen in Deutschland gerade bei den Befragten mit einfachem Bildungsabschluss nochmals deutliche regionale Unterschiede. Besonders die neuen Bundesländer zeigen noch einen eindeutigen Nachholbedarf und konnten auch beim Zuwachs nicht überdurchschnittlich profitieren.

Große Unterschiede zwischen Frauen und Männern mit formal einfacher Bildung

Ein Blick auf die Internetnutzung nach Geschlecht und Bildung zeigt: je niedriger der Bildungsabschluss, desto größer die Unterschiede bei der Internetnutzung zwischen Frauen und Männern. Während 1,5 Prozentpunkte mehr Schülerinnen als Schüler das Internet nutzen und Akademikerinnen nur knapp hinter den Akademikern (2,2 Prozentpunkte) liegen, werden die Abstände ab einem mittleren Bildungsabschluss zweistellig. Während Männer in dieser Gruppe mit 81,8 Prozent das Netz nutzen, liegen die Frauen in dieser Gruppe mit 71,7 Prozent im Gesamtdurchschnitt. In den Gruppen mit niedrigem Bildungsabschluss hat sich der Abstand bei der Netznutzung zwischen den Geschlechtern gegenüber 2009 noch vergrößert: Der Abstand beim Onliner-Anteil in der Gruppe der Volksschüler mit Lehre liegt bei etwa 20 Prozentpunkten (69,1 Prozent der Männer online gegenüber 50,2 Prozent der Frauen), in der Gruppe der Volksschüler ohne Lehre beträgt der Abstand sogar über 30 Prozentpunkte (68,1 Prozent der Männer online gegenüber 36,1 Prozent der Frauen). (14.07.2010, prh)

(N)-Onliner Atlas 2010

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