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Professionelle Schlüsselkompetenzen von ErwachsenenbildnerInnen

Eine neue Systematisierung der Schlüsselkompetenzen von ErwachsenenbildnerInnen zielt auf mehr Transparenz und Vergleichbarkeit auf europäischer Ebene.


Breites Tätigkeitsspektrum von ErwachsenenbildnerInnen: ErwachsenenbildnerInnen zählen zu den SchlüsselakteurInnen im Bereich des Lebenslangen Lernens. Die Aufgaben reichen dabei von Lernprozessgestaltung über Programmentwicklung und Finanzverwaltung bis hin zu Marketing und Anwendung modernen Informations- und Kommunikationstechnologien. Trotz dieser Bandbreite an Tätigkeiten ist die Frage nach allgemein gültigen Schlüsselkompetenzen von ErwachsenenbildnerInnen immer wieder ein Thema in der Professionalisierungsdebatte.


Innerhalb Europas existieren große länderspezfische Unterschiede in Bezug auf die Verfügbarkeit und Implementierung solcher Kompetenzstandards. In einer heuer veröffentlichten Studie beleuchtet das Institut »Research voor Beleid« in Zusammenarbeit mit vier europäischen Universitäten die gegenwärtige Situation und nimmt eine neue Systematisierung der Schlüsselkompetenzen von ErwachsenenbildnerInnen als Beitrag zu einem europäischen Referenzrahmen vor.


Europäischer Referenzrahmen als Beitrag zur Professionalisierung


Der Vorschlag der Autorinnen und Autoren für einen Referenzrahmen für erwachsenenbildnerische Schlüsselkompetenzen basiert auf der zusammenführenden Analyse bisheriger Beschreibungen sowie der Expertise von Betroffenen und Beteiligten aus ganz Europa, die zur Entwicklung des Vorschlags beigetragen haben.


Zu den allgemeinen Schlüsselkompetenzen von ErwachsenenbildnerInnen zählen laut dieser Systematisierung:

  • autonomes Lebenslanges Lernen (personelle Kompetenz)
  • Kommunikations-, Team- und Vernetzungsfähigkeit (interpersonelle Kompetenz)
  • Verantwortung für die Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung (professionelle Kompetenz)
  • Expertise (theoretisches und/oder praktisches Fachwissen)
  • Didaktische Kompetenz
  • Kompetenz im Bereich Empowerment- und Motivationsstrategien
  • Kompetenz im Umgang mit Heterogenität und Diversität


Für spezifische Kompetenzen, die die Anleitung und Unterstützung von Lernprozessen betreffen, liegen weitere Formulierungen vor.


Anwendung des Referenzrahmens


Laut Studie gibt es insgesamt 19 Instrumente, in denen der Referenzrahmen angewendet werden kann, um die Qualität und Professionalisierung in der Erwachsenenbildung zu unterstützen. Dazu zählen unter anderem Programmentwicklung, Evaluation, Qualifikationsstrukturen, Akkreditierung/Zertifizierung, Gesetzgebung, Forschung sowie andere Referenzsysteme wie z.B. der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR/EQF).


Langfristig soll mit dem Referenzrahmen vor allem auf europäischer Ebene eine Annäherung der verschiedenen Ausgangssituationen in den einzelnen Ländern gelingen. Es ist nicht Ziel, die Kompetenzen als verpflichtenden Standard einzuführen. Die Studie ist bis dato nur auf Englisch erhältlich.


Autorin: Christina Pernsteiner, Online-Redaktion von erwachsenenbildung.at

 

Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der Redaktion (02.09.2010, prh)

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