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ESF steuert erhebliche Mittel zum lebenslangen Lernen bei

Ein neuer Bericht weist auf die bedeutende Rolle hin, die der Europäische Sozialfonds (ESF) in der EU im Hinblick auf die Finanzierung lebenslangen Lernens spielt. Der Bericht untersucht die Auswirkungen dieser Aktivitäten auf junge Menschen, ältere Arbeitnehmer sowie Geringqualifizierte.

Der ESF ist EU-weit zu einem erheblichen Teil an der Finanzierung lebenslangen Lernens beteiligt. 2007-2013 wurden entsprechende Programme mit Mitteln von über 32 Milliarden Euro ausgestattet – das entspricht einem Anteil von 42 % am ESF-Gesamtbudget in diesem Zeitraum. Schätzungsweise fünf Millionen gering qualifizierte Jugendliche und junge Erwachsene und 576.000 ältere Menschen nahmen zwischen 2007 und 2010 an vom ESF geförderten Maßnahmen des lebenslangen Lernens teil.

Ohne den ESF hätte es viele dieser Interventionen nicht gegeben. Durch den ESF konnten sich nicht nur mehr Menschen an lebenslangem Lernen beteiligen, sondern er ermöglichte auch, dass bestimmte Gruppen – insbesondere Untergruppen Geringqualifizierter und junger Menschen –, die ansonsten nicht erreicht werden könnten, von zielgerichteten Maßnahmen profitieren.

Größter Nutzen für junge Menschen

Jugendliche und junge Erwachsene stellen den größten Anteil derjenigen, die von ESF-geförderten Maßnahmen des lebenslangen Lernens profitieren. Viele EU-Länder bieten auf jüngere Menschen zugeschnittene Maßnahmen und Aktivitäten für mehr Beschäftigung – die Priorisierung der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in den einzelnen Ländern hat erneut die Bedeutung dieser Zielgruppe vor Augen geführt. Dem Bericht zufolge können ESF-Projekte einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass Teilnehmer auf dem Weg zur Beschäftigung Fortschritte erzielen. Außerdem findet ein beträchtlicher Übergang in die Fort- und Weiterbildung statt.

Geringqualifizierte brauchen maßgeschneiderte Unterstützung

Gering qualifizierte Menschen haben auf dem Arbeitsmarkt besondere Schwierigkeiten. Sie sind zu etwa einem Drittel an den berufsbildenden Maßnahmen beteiligt, wobei je nach Land enorme Unterschiede bestehen. Aufgrund der ausgesprochenen Heterogenität dieser Gruppe sind auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Instrumente (Beratung, passgenaue Stellenvermittlung, Kompetenzerweiterung in bestimmten Bereichen) von besonderer Bedeutung. Zu den positiven Auswirkungen von ESF-Interventionen auf die Teilnehmer zählen – neben einer neuen Beschäftigung – mehr Arbeitsplatzsicherheit und eine höhere Qualität der Arbeit durch formal anerkannte Qualifikationen, größere Bereitschaft zur Fortbildung und ein gesteigertes Selbstvertrauen.

Ältere Arbeitnehmer schwer erreichbar

Mit einem Anteil von weniger als 5 % sind ältere Arbeitnehmer bei ESF-geförderten Maßnahmen des lebenslangen Lernens unterrepräsentiert, was im Allgemeinen der Beteiligung an derartigen Programmen entspricht. Von den drei genannten Zielgruppen sind ältere Arbeitnehmer am schwierigsten zu erreichen, da sie oftmals seit Jahren nicht an Schulungen teilgenommen haben oder weil ihnen im Vergleich zu anderen Zielgruppen geringere Priorität eingeräumt wird. In erfolgreichen Projekten setzt sich die Erkenntnis durch, dass ältere Arbeitskräfte nicht notwendigerweise geringer qualifiziert sein müssen, sondern durchaus über Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, die jedoch häufig nicht den heutigen Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen.

Ausblick auf die Jahre 2014-2020

Die steigende Arbeitslosigkeit in allen Gruppen und in den meisten Ländern könnte die Nachfrage nach beruflicher Bildung und Unterstützung bei der Arbeitssuche derart anheizen, dass sie nicht mehr gedeckt werden kann, insbesondere im Hinblick auf den Druck, der auf den Staatshaushalten lastet. Gegebenenfalls sind einige schwierige Entscheidungen zu treffen. Der ESF wird sicherlich auch weiterhin gefragt sein, einen Beitrag zur kurzfristigen Schaffung von Arbeitsplätzen zu leisten, aber kontinuierliche und verbesserte Angebote für lebenslanges Lernen sind ausschlaggebend, wenn es um die Schaffung von Kompetenz und Anpassungsfähigkeit für das Europa des kommenden Jahrzehnts geht.

QUELLE: EU-Kommission Beschäftigung, Soziales und Integration

(23.08.2012, prh)

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