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Journalisten fordern Tarifanspruch auf Weiterbildung

Eine Offensive zur Qualifizierung von Medienschaffenden fordert der Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, Ulrich Janßen: »Der Alltag in den Redaktionen verändert sich dramatisch. Im Mittelpunkt der journalistischen Arbeit steht schon lange nicht mehr die Produktion nur eines Publikationsweges. Parallel werden unter immensem Zeitdruck Print- und online-Ausgaben erstellt, Videobeiträge erstellt, wird getwittert, gebloggt und mit den Lesern gechattet. Diesen neuen Bedingungen muss Rechnung getragen werden.« Das ist eines der Ergebnisse einer medienpolitischen Tagung der Gewerkschaft im nordrhein-westfälischen Lage-Hörste.

Zum einen sei eine Anpassung des Volontärstarifvertrags an die crossmedialen Arbeitsweisen dringend erforderlich. Der Volontärstarifvertrag habe sich im Kern bewährt, aber die Ausbildung müsse breiter angelegt werden. Aber auch bei den festangestellten Redakteurinnen und Redakteuren sowie den Freien gebe es erheblichen Bedarf an Weiterbildung, stellte Janßen fest.

Trotz der steigenden Anforderungen würden jährlich etwa 600 Stellen in den Redaktionen abgebaut: »Der Druck ist enorm und führt dazu, dass unsere Mitglieder nicht ausreichend geschult werden können«, kritisierte Janßen. Abhilfe schaffen könne ein Tarifanspruch auf Weiterbildung. Auch freie Journalistinnen und Journalisten müssten einen finanzierbaren Zugang zu Weiterbildungsangeboten haben: »Es liegt im genuinen Interesse der Verlage, dass diejenigen, die Inhalte produzieren, technisch und publizistisch auf der Höhe der Zeit sind. Daher müssen Mittel und Wege geschaffen werden, auch die Verlage bei der Finanzierung von Angeboten stärker in die Pflicht zu nehmen. Wir wollen einen Fonds schaffen, in den die Verlage eine verbindliche Aus- und Weiterbildungsabgabe einzahlen, aus dem die Weiterbildungsangebote finanziert werden können«, forderte Janßen. (22.10.2012, prh)

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