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Volkshochschulen fordern Recht auf Weiterbildung

Über Themen der Weiterbildung verlieren die Wahlprogramme der im Bundestag vertretenen Parteien kaum ein Wort. Grund genug für die Volkshochschulen, ihnen vor der Bundestagswahl ihre Erwartungen und Forderungen mitzuteilen und ihnen Gelegenheit zu geben, sich zu positionieren.

Bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) mit rund hundert VHS-Delegierten aus ganz Deutschland am 18. Juni 2013 in Hannover brachte DVV-Präsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth die Kernforderung aus den entsprechenden Wahlprüfsteinen auf den Punkt: »Deutschland braucht ein Recht auf Weiterbildung für alle und ein Recht auf die zweite und dritte Chance durch nachholende Bildung. Wir können es uns nicht mehr leisten, Menschen aufgrund sozialer oder ethnischer Herkunft, aufgrund eines früheren Scheiterns im Schulsystem oder anderer Gründe vom Lebenslangen Lernen auszuschließen.«

Der DVV-Vorsitzende, Dr. Ernst Dieter Rossmann, forderte Bund und Länder auf, das so genannte Kooperationsverbot baldmöglichst aufzuheben. Ziel müsse sein, den Weiterbildungsakteuren eine effektive Zusammenarbeit zu ermöglichen. Rossmann erklärte: »Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten muss der Bund in die Lage versetzt werden, sich auch im Weiterbildungsbereich finanziell zu engagieren und auf diese Weise gemeinschaftlich mit den Ländern zu agieren.« Insbesondere im Weiterbildungsbereich habe sich nicht nur einmal gezeigt, dass der Bund gebraucht werde – etwa um Maßnahmen gegen mangelnde Grundbildung zu initiieren. Das von der UN für 2012 ausgegebene Ziel, die Analphabetenrate zu halbieren, sei in Deutschland bislang nicht ansatzweise erreicht worden. »Nur in Kooperation miteinander können Bund, Länder und Kommunen diese gewaltige Kraftanstrengung meistern.«

Beispiel Niedersachsen: Derzeit fünf regionale Grundbildungszentren gewährleisten, dass Alphabetisierung nach einem zeitgemäßen Bildungsbegriff durchgeführt werden. Sie übernehmen Koordinationsaufgaben, die Ansprache und Vernetzung der Akteure vor Ort sowie die Fortbildung der Lehrkräfte. Außerdem entwickeln und etablieren sie neue Unterrichtsmethoden und -formate sowie die Öffentlichkeitsarbeit in den Regionen. Mindestens 50 solcher Zentren in ganz Deutschland sollten eingerichtet werden. Fünf Millionen Euro pro Jahr wären dafür nötig. »Angesichts von bundesweit 7,5 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter, die nicht ausreichend lesen und schreiben können, ist das sicherlich nicht zu viel verlangt«, erklärte Veronika Jaeger, Direktorin des VHS-Landesverbandes Niedersachsen. Sie weiß, wovon sie spricht. Denn Volkshochschulen sind die Hauptanbieter von Alphabetisierungskursen in Deutschland. (19.06.2013, prh)

QUELLE: Deutscher Volkshochschulverband

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