Ariadne Pfad:

Inhalt

Höchststand erreicht: Die Weiterbildungslandschaft deutscher Unternehmen im Jahr 2022

IW Köln

IW Köln legt Weiterbildungserhebung 2023 vor

Die Weiterbildungsbemühungen deutscher Unternehmen erreichten im Jahr 2022 einen neuen Höhepunkt, wie die jüngsten Ergebnisse der Weiterbildungserhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belegen.

An der Erhebung beteiligten sich 953 Unternehmen, von denen 93 Prozent angaben, Weiterbildungsmaßnahmen für ihre Mitarbeiter anzubieten. Diese Entwicklungen spiegeln den wachsenden Stellenwert der beruflichen Bildung wider, insbesondere vor dem Hintergrund der digitalen und ökologischen Transformation der Wirtschaft.

Zunahme der Weiterbildungsaktivitäten und finanzielle Aufwendungen

Im Vergleich zu 2019 verzeichnete das Jahr 2022 eine signifikante Steigerung der Weiterbildungsstunden: Mitarbeiter investierten durchschnittlich 20,3 Stunden, was einer Zunahme von etwa 10 Prozent entspricht.

Die finanziellen Investitionen in Weiterbildungsmaßnahmen stiegen ebenfalls und erreichten durchschnittlich 1.347 Euro pro Mitarbeiter. Insgesamt beliefen sich die Investitionen der Wirtschaft in Weiterbildung auf 46,4 Milliarden Euro.

Vielfalt in Weiterbildungsformen

Laut der IW-Studie bieten mehr als ein Drittel der Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, formale Abschlüsse zu erwerben. Des Weiteren haben informelle und non-formale Weiterbildungsformate, welche von über 90 Prozent der Unternehmen angeboten werden, stark an Bedeutung gewonnen.

Insbesondere die etablierte Nutzung digitaler Lernangebote, insbesondere interaktives webbasiertes Lernen, ist hervorzuheben, da diese auf breite Zustimmung stößt.

Inhaltliche Schwerpunkte und Herausforderungen

Die Weiterbildungsangebote fokussieren hauptsächlich auf berufliches Fachwissen sowie IT-Anwendungskenntnisse und Branchenwissen. Soziale Kompetenzen und Führungsfähigkeiten werden weniger häufig thematisiert.

Als größte Hindernisse für die Weiterbildung identifizieren Unternehmen den Mangel an Zeit und ein zu geringes Interesse der Beschäftigten an weiterführenden Maßnahmen.

Strategische Implikationen und Ausblick

Die Studie verdeutlicht, dass einige Unternehmen trotz der Herausforderungen durch die Transformation keinen weiteren Bedarf an Weiterbildung sehen.

Maßnahmen wie finanzielle Förderungen und maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote könnten hier Abhilfe schaffen und eine effektivere Weiterbildungskultur fördern. Zudem könnte eine stärkere betriebliche Kommunikation, die die Bedeutung von Weiterbildung hervorhebt, zu einer höheren Wertschätzung und Beteiligung führen.

Die Ergebnisse der IW-Weiterbildungserhebung 2023 legen nahe, dass Unternehmen die strategische Bedeutung von Weiterbildung erkennen und integrieren müssen, um den individuellen sowie betrieblichen Anforderungen in einer sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden.

Bibliographie:
Seyda, Susanne / Köhne-Finster, Sabine / Orange, Fritz / Schleiermacher, Thomas, 2024, IW-Weiterbildungserhebung 2023. Investitionsvolumen auf Höchststand, in: IW-Trends, 51. Jg., Nr. 2, S. 3-23

  (10.05.2024, prh)

Zur IW-Studie (PDF, 23 Seiten)

vgl.: »Neuer AES-Trendbericht zum Weiterbildungsverhalten in Deutschland 2022«

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen (nur vorhanden, wenn Javascript eingeschaltet ist)