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Was ist Weiterbildung, Erwachsenenbildung?

Weiterbildung wird definiert als "Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase (…). Das Ende der ersten Bildungsphase und damit der Beginn möglicher Weiterbildung ist in der Regel durch den Eintritt in die volle Erwerbstätigkeit gekennzeichnet (…). Das kurzfristige Anlernen oder Einarbeiten am Arbeitsplatz gehört nicht in den Rahmen der Weiterbildung".

Weiterbildung sind alle Aktivitäten, die der Vertiefung, Erweiterung oder Aktualisierung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten (sogenannten Kompetenzen) von Menschen dienen, die eine erste Bildungsphase abgeschlossen haben und in der Regel erwerbstätig waren oder in der Familie gearbeitet haben.

Weiterbildung ist ein zentrales Element des lebenslangen Lernens, das schon während der formalen Hochschul- und Berufsausbildung, aber auch danach eine wichtige Rolle spielt: in der berufsbezogenen Bildung, der nebenberuflichen Bildung und der nachberuflichen Bildung bzw. die Erwachsenenbildung.

Die Begriffe Erwachsenenbildung, Weiterbildung, Qualifizierung und Andragogik werden manchmal synonym, manchmal im Sinne gesonderte Bildungsstufen verwendet. In der wissenschaftlichen und professionell-praktischen Fachliteratur überwiegt die Beschreibung der nachschulischen Bildung als Erwachsenen-/Weiterbildung oder Erwachsenenbildung und Weiterbildung. In der Vergangenheit war die Bezeichnung Volksbildung für Weiterbildung üblich; heute ist sie auf die Volkshochschulen als wichtigste Institutionen der öffentlichen Erwachsenenbildung beschränkt.

Fortbildung wird als ergänzende und fortlaufende Ausbildung in einem erlernten Beruf definiert, beispielsweise das Erlernen einer zusätzlichen Methode, oder die Ausbildung zum Meister oder Techniker. Nach dieser Unterscheidung führt

  • Weiterbildung die Bildung über die bisherige fachliche Ausrichtung hinaus weiter;
  • Fortbildung die Bildung im eigenen Fach fort, indem sie vorhandenes Wissen vertieft und aktualisiert.

Allgemein wird die Erwachsenen- und Weiterbildung in Deutschland nach verschiedenen Kriterien geordnet.

Inhalt:

Grad der Formalisierung:

  • formales Lernen als abschlussbezogene Bildung/Weiterbildung
  • non-formales Lernen als nicht abschlussbezogene Bildung/Weiterbildung
  • informelles Lernen als freies, nicht institutionalisiertes Lernen

Formen der beruflichen Weiterbildung:

  • Training on the job (Fortbildung am angestammten Arbeitsplatz in einem Unternehmen, betriebliche Weiterbildung)
  • Training near the job (Fortbildung/Weiterbildung im Unternehmen, aber nicht am bisherigen Arbeitsplatz)
  • Training off the job (Weiterbildung, die außerhalb eines Unternehmens stattfindet)

Neue Medien in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung:

Zusätzlich wurden in der regelmäßig durchgeführten europaweiten AES-Studie (Adult Education Survey) die folgenden Kriterien für die Operationalisierung der Weiterbildung implementiert: Funktionale Zuordnung (nichtberuflich/beruflich), Träger (öffentlich/privat), Finanzierung (betrieblich, individuell) und Teilnahmegründe (beruflich, privat).

Der Weiterbildungsbereich, der in Deutschland gelegentlich auch als vierte Säule des Bildungssystems bezeichnet wird, ist gesetztlich weitgehend ungeregelt (Ausnahme: Fernunterricht). Weiterbildungsträgern ist es freigestellt, welche Weiterbildungsangebote sie anbieten und wie sie ihre Lehrgänge gestalten. Eine Qualitätssicherung, z.B. in Hinblick auf die für ein Bildungsziel vermittelten Kenntnisse findet lediglich über den Markt und in gewisser Weise über die Regelungen zur öffentlichen Finanzierung z.B. von Umschulungen oder die Anerkennung von Weiterbildungsmöglichkeiten als Bildungsurlaubsveranstaltung statt.

Träger und Anbieter öffentlicher Erwachsenenbildung/Weiterbildung sind u. a. die Familienbildungsstätten, Heimvolkshochschulen und Volkshochschulen, gewerkschaftliche und kirchliche Einrichtungen, Bildungswerke, Akademien, Bildungszentren der Kammern (z. B. Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer), private Bildungseinrichtungen, Bildungseinrichtungen in Betrieben. Weiterbildung gehört neben Lehre und Forschung auch zu den Aufgaben der Hochschulen (Wissenschaftliche Weiterbildung).

Quellen:

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