Erfolgsquote in abschlussorientierten geförderten Weiterbildungen bleibt stabil bei 75 Prozent
Entwicklung der Zugangszahlen von Arbeitslosen in abschlussorientierte geförderte Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung
Die Bundesregierung hat detaillierte Daten zur Entwicklung der Eintritte von Arbeitslosen in geförderte abschlussorientierte Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung veröffentlicht. Sie gibt damit einen detaillierten Überblick über die Entwicklung der Förderzahlen in den Jahren 2021 bis 2024.
DIE WICHTIGSTEN PUNKTE
Rückgang der Eintritte
Die Eintritte in geförderte Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung sind seit 2013 rückläufig. Im Jahr 2022 wurde mit 260.678 Eintritten der niedrigste Stand seit 2013 erreicht. Dieser Trend setzte sich bis 2023 fort, wobei auch die Zahl der ausgegebenen Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine rückläufig war.
Förderarten
Die Bundesregierung unterscheidet zwischen abschlussorientierten Maßnahmen (Umschulungen, Teilqualifizierungen, Externenprüfungen) und sonstiger beruflicher Weiterbildung. Abschlussorientierte Maßnahmen machen rund 20 % aller geförderten Weiterbildungen aus.
Weiterbildungsprämie und Weiterbildungsgeld
Seit 2016 können Teilnehmende an abschlussorientierten Weiterbildungen unter bestimmten Voraussetzungen Prämien für das Bestehen von Zwischen- und Abschlussprüfungen erhalten. Ab Juli 2023 haben sie zudem Anspruch auf ein monatliches Weiterbildungsgeld in Höhe von 150 Euro. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass finanzielle Anreize allein nicht ausreichen, um die Weiterbildungsbeteiligung signifikant zu erhöhen.
Abbruch- und Erfolgsquoten
Rund 75 % der Teilnehmenden an abschlussorientierten Weiterbildungen schließen ihre Maßnahmen erfolgreich ab, während rund 20 % ihre Maßnahmen vorzeitig abbrechen. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Abbruchquote während der Covid-19-Pandemie leicht angestiegen ist.
Unterschiede nach Geschlecht und Nationalität
Der Anteil der Männer an den geförderten Weiterbildungen liegt konstant bei ca. 57 %, der Anteil der Frauen bei ca. 43 %. Der Anteil der Teilnehmenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist von einem Drittel im Jahr 2021 auf knapp 40 % im Jahr 2024 gestiegen.
Teilnahme von Ungelernten
Über 50 % der Teilnehmenden an geförderten Maßnahmen verfügen über keinen formalen Berufsabschluss, was die Relevanz dieser Maßnahmen für die Qualifizierung von Arbeitslosen ohne Ausbildung unterstreicht.
Kausale Faktoren für den Rückgang
Die Bundesregierung gibt an, keine detaillierten Kenntnisse über die Ursachen des Rückgangs der Teilnehmerzahlen zu haben. Sie weist jedoch darauf hin, dass der Rückgang der Eintritte in den letzten Jahren durch die Covid-19-Pandemie und deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt beeinflusst worden sein könnte.
Weiterbildungsanreize
Obwohl Weiterbildungsprämien und Weiterbildungsgeld für bestimmte Personengruppen Anreize zur Teilnahme an Weiterbildung schaffen können, konnte bisher kein eindeutiger kausaler Zusammenhang nachgewiesen werden. Studien deuten darauf hin, dass finanzielle Anreize allein nicht ausreichen, um die Teilnahmebereitschaft signifikant zu erhöhen.
(07.10.2024, prh)
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