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Teilzeitstudium auf Rekordhoch: Hamburg und NRW mit den höchsten Anteilen

Die Zahl der Teilzeitstudierenden in Deutschland ist mit rund 231.000 auf einen neuen Höchstwert gestiegen

Die höchsten Anteile im Ländervergleich haben Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Während an privaten Hochschulen mehr als ein Drittel aller Studierenden in Teilzeit studiert sind es an staatlichen Einrichtungen nur vier Prozent.

Dies zeigt eine aktuelle Auswertung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

Rund 231.000 Menschen studierten zum Wintersemester 2020/21 laut den vom CHE ausgewerteten Daten des Statistischen Bundesamtes offiziell in Teilzeit. Das entspricht einem Plus von etwa 8.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der Teilzeitstudierenden an allen Studierenden ist mit 7,8 Prozent so hoch wie noch nie.

Die Zahl der »de facto«-Teilzeitstudierenden, die zwar in einen Vollzeit-Studiengang eingeschrieben sind, aber weniger intensiv und länger als vorgesehen studieren, dürfte allerdings noch deutlich höher liegen, erklärt das CHE.

Im Ländervergleich weist Hamburg die höchste Quote auf. Im Staatstadt absolviert rund ein Fünftel der Studierenden ein Studium nicht in Vollzeit. Dahinter folgen Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern mit Anteilen von 13,3 bzw. 12,7 Prozent.

Anteil an Teilzeitstudierenden 2022

Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich bei der Angebotsseite. 2022 stehen 17,9 Prozent aller Studienangebote den Studierenden auch als Teilzeit-Option zur Verfügung. Führend ist hier das Saarland, bei dem zwei Drittel aller Studienangebote auch in verringertem Umfang genutzt werden können.

Die jährliche Auswertung im Rahmen des CHECKs Teilzeitstudium in Deutschland zeigt ein deutliches Ungleichgewicht bei der Verteilung nach Trägerschaft der Hochschulen. Rund die Hälfte der Teilzeitstudierenden absolviert ihr Studium an einer privaten Hochschule. Damit studiert mit 37 Prozent mehr als ein Drittel aller Studierenden an privaten Einrichtungen in Deutschland nicht in Vollzeit. An den staatlichen Hochschulen sind es nur rund vier Prozent.

»Während an privaten Hochschulen die Teilzeit-Option oft explizit als Studienmodell gewählt werden kann, ist sie an staatlichen Hochschulen weiterhin die große Ausnahme«, bilanziert Cort-Denis Hachmeister. »Dies liegt neben der fehlenden BAföG-Berechtigung auch daran, dass bei staatlichen Hochschulen mit unterschiedlich hohem bürokratischen Aufwand die Teilzeitberechtigung nachgewiesen werden muss«, so der Experte für Hochschulzulassung.

Hintergrund Im Auftrag des CHE Centrum für Hochschulentwicklung analysiert CHE Consult seit 2016 die Entwicklung von Teilzeit-Studienangeboten in Deutschland. Die Publikation »CHECK – Teilzeitstudium in Deutschland 2022« umfasst die Studienangebote der Hochschulen und die Nachfrage bei den Studierenden. Grundlage für die Teilzeit-Angebots-Quote sind die Daten des Hochschulkompasses der Hochschulrektorenkonferenz für das Wintersemester 2022/23. Die Anteile der Teilzeitstudierenden beruhen auf Angaben des Statistischen Bundesamtes für das Wintersemester 2020/21.

QUELLE: Nach einer CHE-Mitteilung

  (28.10.2022, prh)

Zur Studie (PDF, 60 Seiten)

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