Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse 2024: Neuer Höchststand erreicht

Im Jahr 2024 ist die Zahl der Anerkennungen ausländischer Berufsabschlüsse in Deutschland erneut stark gestiegen und hat einen neuen Rekord erreicht.
Laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes wurden insgesamt 79.100 Abschlüsse anerkannt, was einem Zuwachs von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der überwiegende Teil der Antragstellenden hat seine Qualifikationen in Drittstaaten außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums erworben.
Rekordwert bei Anerkennungen
Experten nennen als Hauptgrund für den Anstieg den wachsenden Fachkräftebedarf auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Besonders stark nachgefragt sind Abschlüsse aus dem medizinischen Bereich, wie Pflegefachkräfte und Ärzte. Die Anerkennungszahlen für Pflegefachkräfte stiegen um 19 Prozent und liegen nun bei 32.500, gefolgt von 11.000 anerkannten Abschlüssen bei Ärztinnen und Ärzten sowie 4.400 bei Ingenieurinnen und Ingenieuren.
Herkunftsländer und Trends
Die meisten Anerkennungen erfolgten für Abschlüsse aus der Türkei (9.200), was einem Zuwachs von 40 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Die Ukraine folgt mit 6.400 Anerkennungen und hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Tunesien, Indien und Syrien zählen ebenfalls zu den wichtigsten Herkunftsländern. Hingegen gingen die Zahlen aus Bosnien und Herzegowina sowie den Philippinen zurück.
Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft
Die kontinuierliche Zunahme zeigt, dass das Anerkennungsverfahren mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz zunehmend genutzt wird – allein 4.900 Anerkennungen wurden hierüber erteilt. Expert*innen betonen, dass die Integration ausländischer Fachkräfte essentiell bleibt, da in den kommenden Jahren zahlreiche Beschäftigte der Babyboomer-Generation aus dem Erwerbsleben ausscheiden.
Die positive Entwicklung bei den Anerkennungsanträgen wird als wichtige Maßnahme gegen den drohenden Fachkräftemangel gewertet.
Geschlechterverteilung und rechtliche Regelungen
59 Prozent der anerkannten Qualifikationen wurden von Frauen beantragt, 41 Prozent von Männern. Der Großteil der Anerkennungen entfiel auf bundesrechtlich geregelte Berufe (83 Prozent), während 17 Prozent nach Landesrecht anerkannt wurden.
Regionale Unterschiede
Auch einzelne Bundesländer melden Zuwächse: In Thüringen stieg die Zahl der abgeschlossenen Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen im Vergleich zu 2023 um mehr als 30 Prozent. Sachsen und NRW verzeichnen ebenfalls eine Verdoppelung der Anerkennungsverfahren seit 2019.
(04.09.2025, prh - nach einer Meldung des Statistischen Bundesamtes)
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