KI in deutschen Unternehmen: Potenziale groß, Akzeptanz bleibt verhalten

KI im Arbeitsalltag bisher Randerscheinung
Obwohl viele Beschäftigte einen tiefgreifenden Wandel ihres Arbeitsumfelds durch Künstliche Intelligenz erwarten, setzen bislang nur wenige diese Technologie regelmäßig im Arbeitsalltag ein.
Laut einer aktuellen Randstad-ifo-HR-Befragung sind es gerade einmal 18 Prozent, die häufig auf KI zurückgreifen. Zugleich gehen 63 Prozent der befragten Personen davon aus, dass KI ihre Arbeit spürbar beeinflussen wird.
Während sechs Prozent einen möglichen Arbeitsplatzverlust durch den Einsatz von KI befürchten, rechnen 24 Prozent mit erheblichen und 30 Prozent mit moderaten Veränderungen im eigenen Tätigkeitsbereich. Erst vier Prozent berichten von deutlichen Effekten der Technologie auf ihren Berufsalltag.
Unternehmen prognostizieren nur moderaten Stellenabbau
Ein Großteil der Unternehmen erwartet in den kommenden drei Jahren im Zusammenhang mit KI weder einen deutlichen Aufbau noch einen Abbau von Stellen. Rund 72 Prozent sehen keine Auswirkungen auf die Personalstruktur.
Lediglich etwa jedes fünfte Unternehmen plant einen Abbau – besonders in Verwaltungs- und Sachbearbeitungsbereichen. Hier wird KI vor allem für Routinetätigkeiten wie Datenpflege und das Zusammenfassen umfangreicher Texte eingesetzt. Für anspruchsvollere Aufgaben bleibt weiterhin menschliche Expertise gefragt.
Generation Z nutzt KI besonders häufig
Die Akzeptanz der Technologie variiert zwischen den Generationen deutlich. Von der sogenannten Generation X zeigt sich lediglich knapp ein Drittel offen gegenüber KI, während im Durchschnitt 42 Prozent positiv eingestellt sind. Die Generation Z nimmt eine Vorreiterrolle ein: Hier nutzt fast ein Viertel KI bereits im Alltag.
Dennoch hat fast die Hälfte der Befragten KI bisher noch nie verwendet. Generell prägt Skepsis gegenüber der neuen Technologie weiterhin das Bild in Deutschland.
Weiterbildung als Schlüssel zur Akzeptanz
Weiterbildungsangebote spielen für die Akzeptanz und Nutzung von KI eine entscheidende Rolle. Fast drei Viertel der befragten Jobsuchenden legen Wert auf umfassende Qualifizierungsmöglichkeiten bei künftigen Arbeitgebern.
Expertinnen und Experten betonen, dass gezielte Schulungen und Freiräume zum Ausprobieren von KI-Modellen Unsicherheiten abbauen können. Die Einführung neuer Technologien sollte jedoch stets auf die individuellen Anforderungen der Unternehmen abgestimmt werden, um Vorbehalte zu vermeiden.
Hintergrund
Mehr als 170.000 Arbeitnehmer*innen und Arbeitsuchende im Alter zwischen 18 und 64 Jahren wurden Anfang 2025 in Online-Interviews befragt. In Deutschland umfasst das Panel 3.961 Personen.
(24.07.2025, prh)
- Studienergebnisse herunterladen (PDF, 11 Seiten)
- vgl.: »Weiterbildungskrise und KI-Defizite bremsen Produktivität«
- vgl.: »Mehrheit der Angestellten nutzt KI – Weiterbildungsbedarf bleibt hoch«
- vgl.: »GenAI und Arbeitsmarkt: Globale Auswirkungen auf berufliche Tätigkeiten«
- siehe auch GLOSSAR: »Was ist Digitalkompetenz?«
Suchen in Neuigkeiten & Terminen
Weiterbildungskrise und KI-Defizite bremsen Produktivität
Mehrheit der Angestellten nutzt KI – Weiterbildungsbedarf bleibt hoch
Hermann-Schmidt-Preis 2025 ausgeschrieben
OECD-Analyse: So steht es um Künstliche Intelligenz in Deutschland
Strukturwandel 2025: Wie Deutschland wettbewerbsfähig bleibt