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GenAI und Arbeitsmarkt: Globale Auswirkungen auf berufliche Tätigkeiten

ILO

Digitalisierung treibt Transformation: Wie GenAI Berufe verändert

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat ihren globalen Index zu den Auswirkungen von Generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) auf den Arbeitsmarkt aktualisiert.

Die neue Methodik kombiniert Aufgabenanalysen, Umfragen unter Beschäftigten, Experteneinschätzungen und KI-gestützte Prognosen. Damit liefert der Index eine präzisere und international vergleichbare Einschätzung, wie GenAI verschiedene Berufsgruppen und Branchen beeinflussen könnte.

Wer ist wie stark betroffen?

Weltweit arbeitet etwa jede vierte beschäftigte Person in einem Beruf, der zumindest teilweise GenAI-Exposition aufweist.

Besonders betroffen sind Büro- und Verwaltungsberufe sowie stark digitalisierte Tätigkeiten in IT, Medien und Finanzen. 3,3 % aller Arbeitsplätze fallen in die höchste Expositionskategorie. Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer (4,7 % vs. 2,4 %). In Hochlohnländern verschärft sich dieser Unterschied: Dort sind 9,6 % der weiblichen Beschäftigten, aber nur 3,5 % der männlichen Beschäftigten hoch exponiert.

Die Gesamt-Exposition steigt mit dem Wohlstand eines Landes: In Ländern mit hohem Einkommen sind 34 % der Arbeitsplätze betroffen, in Ländern mit niedrigem Einkommen nur 11 %.

Transformation statt vollständiger Automatisierung

Die ILO betont, dass die meisten Berufe weiterhin Aufgaben enthalten, die menschlichen Input erfordern. Daher sei eine Transformation der Arbeit wahrscheinlicher als vollständige Automatisierung.

Besonders in Berufen mit hohem Digitalisierungsgrad könnten Aufgaben durch GenAI effizienter erledigt werden, während andere Tätigkeiten weiterhin menschliche Kreativität, Empathie oder Problemlösungskompetenz benötigen.

Implikationen für Weiterbildung und Arbeitsmarktpolitik

Die differenzierte Analyse der GenAI-Exposition ermöglicht es, gezielte Weiterbildungsmaßnahmen zu entwickeln. Bildungsträger, Hochschulen und Unternehmen können Kompetenzen fördern, die in einer zunehmend automatisierten Arbeitswelt gefragt sind.

Gleichzeitig bleibt die soziale Dimension zentral: Die Transformation der Arbeit erfordert faire Übergänge und eine inklusive Arbeitsmarktpolitik, um Benachteiligungen – etwa für Frauen oder Beschäftigte in bestimmten Branchen – zu vermeiden.

Chancen für Hochschulen und Weiterbildung

Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen erhalten durch die ILO-Studie eine fundierte Grundlage, um ihre Angebote an den zukünftigen Bedarf anzupassen. Besonders gefragt sind digitale und soziale Kompetenzen sowie die Fähigkeit, mit KI-Systemen zusammenzuarbeiten.

Unternehmen und Beschäftigte profitieren von einer aktiven Gestaltung des digitalen Wandels durch gezielte Qualifizierung und sozialpartnerschaftlichen Dialog.

(17.06.2025, )

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