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Weiterbildungsstudie: »Lernangebote sind zu wenig auf Mitarbeitende ausgerichtet«

Strategische Weiterbildung ermöglicht es Unternehmen, den Fachkräftemangel proaktiv anzugehen, indem frühzeitig benötigte Fähigkeiten identifiziert und Mitarbeiter*innen entsprechend geschult werden.

Laut der Studie »Zukunft Weiterbildung« fokussiert sich bereits über die Hälfte aller Weiterbildungen auf zukünftig erforderliche Kompetenzen. Dennoch kritisieren 53 Prozent der Teilnehmer, dass es an einer koordinierten Planung zwischen Führungskräften und Personalabteilung mangelt.

»Der demografische Wandel führt dazu, dass schon heute in nahezu allen Unternehmen Fachkräfte fehlen«, sagt Lea Buchmüller, Akademie-Leiterin der Staufen AG. »Es ist jedoch ein Fehler, die Lücken ausschließlich durch externe Rekrutierung schließen zu wollen. Genauso wichtig ist es, die vorhandenen Fachleute sowie den Nachwuchs aus den eigenen Reihen kontinuierlich fit für die Zukunft zu machen.«

Die Erschließung neuer Geschäftsbereiche, steigende Automatisierung und die Integration neuer Technologien machen betriebliche Weiterbildung zu einem entscheidenden Faktor für den Unternehmenserfolg.

Viele Unternehmen lassen diesen Hebel noch ungenutzt. So hat nur gut die Hälfte der befragten Arbeitnehmer*innen (55 Prozent) in den vergangenen zwölf Monaten eine Weiterbildungsmaßnahme erhalten. Dabei zielte die Hälfte dieser Weiterbildungen (53 Prozent) auf künftig benötigte Kompetenzen ab, bei mehr als einem Drittel (37 Prozent) wurden fachliche Wissenslücken geschlossen.

Konsequente Steuerung der Lernprozesse ist unabdingbar

»Unternehmen sollten im Rahmen einer strategischen Weiterbildung personelle Engpässe frühzeitig erkennen, den Weiterbildungsbedarf ihrer Teams analysieren und flexibel auf neue Anforderungen reagieren«, rät Buchmüller.

Eine Kultur des kontinuierlichen Lernens erfordert eine gezielte Steuerung der Lernprozesse. Moderne Führungskräfte müssen den individuellen Weiterbildungsbedarf jedes Teammitglieds erkennen, während die Personalabteilung die geeigneten Weiterbildungsangebote am Markt überblickt.

»Um das größtmögliche Potenzial zu heben, müssen Führungskräfte und Personalentwickler im direkten Austausch geeignete Maßnahmen finden, um alle Mitarbeitenden im Hinblick auf die Unternehmensziele zu schulen«, so Buchmüller weiter. Noch gibt es in Sachen Kooperation aber reichlich Luft nach oben: 49 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass bei ihrem Arbeitgeber Personalabteilung und Führungskräfte nicht Hand in Hand arbeiten.

Digitale Formate ergänzen klassische Präsenzveranstaltungen und erweitern so die Möglichkeiten der betrieblichen Weiterbildung

Die Studie zeigt, dass sich die Präferenzen für Weiterbildungsformate verändern. Viele Arbeitnehmer*innen möchten weniger Zeit in traditionellen Präsenzschulungen verbringen. Daher sollten digitale Formate als Ergänzung zu klassischen Veranstaltungen dienen. 30 Prozent der Befragten ziehen Live-Online-Trainings vor, die sich, ebenso wie On-Demand-Formate wie Lernvideos, besser in den Arbeitsalltag integrieren lassen.

Ebenso spielt die Dauer der Weiterbildung für eine bessere Work-Life-Balance eine immer größere Rolle: Für 37 Prozent reicht ein halber Weiterbildungstag aus, um effektiv zu lernen. Lea Buchmüller: »Die Art der Wissensvermittlung hängt vor allem von den Themen ab. Die Zukunft gehört einer intelligenten didaktischen Verzahnung von neuen und bewährten Lernmethoden.«

Hintergrund
Für die Studie »Zukunft Weiterbildung« befragte die Staufen Akademie branchenübergreifend (u.a. Industrie, Chemie, IT/Telekommunikation, Banken/Versicherungen, Handel und Energie) insgesamt 1.045 Arbeitnehmer*innen in Deutschland. Die Befragung erfolgte im Mai 2023.

  (10.10.2023, prh - Nach einer Staufen-Meldung)

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