Ariadne Pfad:

Inhalt

MINT-Berufe: Ohne Weiterbildung drohen Verzögerungen bei Klimaschutz und Digitalisierung

Nationales MINT Forum

Wie gezielte Weiterbildung die MINT-Lücke schließen kann

Deutschland steht im Frühjahr 2025 vor einer massiven Herausforderung: Der Mangel an MINT-Fachkräften – also in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – gefährdet zentrale Zukunftsprojekte und die Innovationskraft des Landes.

Nach aktuellen Zahlen sind rund 163.600 Stellen in diesen Bereichen unbesetzt. Besonders betroffen sind Facharbeiterberufe, gefolgt von akademischen Experten sowie Spezialisten, Meistern und Technikern.

MINT als Motor für Innovation und Transformation

Die Studienautoren heben hervor, dass MINT-Berufe für die wirtschaftliche Transformation, die Modernisierung der Infrastruktur und die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands unverzichtbar seien. Ohne eine starke MINT-Basis drohten Verzögerungen und das Verfehlen wichtiger Regierungsziele, wie die Steigerung der Forschungsausgaben auf 3,5 Prozent des BIP oder die Umsetzung von Klimaschutz- und Verteidigungsmaßnahmen.

Allein für die geplanten Forschungsausgaben werden zusätzlich rund 50.000 MINT-Fachkräfte benötigt, für die Verteidigung weitere 30.000 bis 50.000.

Weiterbildung: Zentrale Stellschraube gegen den Fachkräftemangel

Ein zentrales Instrument zur Schließung der MINT-Lücke ist die gezielte Weiterbildung. Die Transformation der Wirtschaft, der technologische Wandel und die Digitalisierung erfordern, dass sich Fachkräfte kontinuierlich weiterqualifizieren.

Die Herausgeber des MINT-Reports empfehlen, insbesondere für ältere Beschäftigte attraktive Weiterbildungsangebote zu schaffen und diese durch bessere Rahmenbedingungen länger im Beruf zu halten.

Programme wie das MINT-Fachkräfteprogramm der Sächsischen AufbauBank unterstützen Unternehmen gezielt bei der Weiterbildung und Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden.

Gefördert werden sowohl die Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen als auch für die betriebliche Ausbildung. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern und qualifizierte Fachkräfte langfristig zu binden. Hochschulen werden aufgefordert, berufsbegleitende Studiengänge und akademische Weiterbildungsangebote auszubauen, um den wachsenden Bedarf an spezialisierter Qualifikation zu decken.

Bildungskette stärken – von der Schule bis zur Weiterbildung

Um die MINT-Kompetenzen in der Breite zu stärken, fordert der Report eine ressortübergreifende Allianz aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Die Maßnahmen reichen von der frühkindlichen Förderung naturwissenschaftlicher und digitaler Kompetenzen über gezielte Unterstützung von Schulen bis hin zu praxisnaher, digitaler MINT-Bildung. Auch die Gewinnung von mehr qualifizierten Lehrkräften und der Ausbau multiprofessioneller Teams gelten als zentrale Hebel.

Frauen sollen gezielt für MINT-Berufe gewonnen werden, etwa durch klischeefreie Berufsorientierung und Mentoring. Zudem sollen Zuwanderungspotenziale besser genutzt werden, etwa durch schnellere Anerkennungsverfahren und gezielte Begleitung internationaler Studierender.

Weiterbildung als Zukunftsinvestition

Die Sicherung und der Ausbau der Weiterbildungsangebote in MINT-Berufen sind entscheidend, um die Innovationskraft Deutschlands zu erhalten und zentrale Zukunftsprojekte nicht zu gefährden.

Nur mit einer starken, kontinuierlich weitergebildeten MINT-Basis lassen sich die Herausforderungen der Digitalisierung, des Klimaschutzes und der wirtschaftlichen Transformation bewältigen.

(25.05.2025, prh)

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen (nur vorhanden, wenn Javascript eingeschaltet ist)