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Berufsbildungsbericht 2025 veröffentlicht

BIBB

Berufsbildungsbericht 2025: Fachkräftesicherung bleibt zentrale Herausforderung

Der Berufsbildungsbericht 2025 ist am 5. November 2025 nach der Verabschiedung durch das Bundeskabinett vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) veröffentlicht worden.

Parallel mit dem Erscheinen des Berufsbildungsberichts veröffentlicht der BIBB-Hauptausschuss auch seine Stellungnahme. Diese hatte er bereits in seiner Sitzung Ende März 2025 auf der Grundlage eines vom seinerzeit noch zuständigen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vorgelegten Entwurfs des Berufsbildungsberichts verabschiedet.

Wandel erhöht Druck auf den Arbeitsmarkt

Der Hauptausschuss hat in seiner Stellungnahme darauf hingewiesen, dass der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in Deutschland weiter wächst. Der Arbeitsmarkt stehe angesichts von Digitalisierung, Klimawandel und demografischer Entwicklung unter erheblichem Anpassungsdruck.

Nach Einschätzung des Ausschusses wird der Fachkräftemangel zu einer strukturellen Herausforderung für nahezu alle Branchen. Besonders betroffen seien Handwerk, Gesundheitswesen und technische Berufe. Die Sicherung von Fachkräften sei daher keine Einzelmaßnahme mehr, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Strategische Qualifizierung statt kurzfristiger Lösungen

Die Stellungnahme betont, dass Unternehmen und Politik stärker auf langfristige Strategien setzen müssten, um die Fachkräftebasis zu sichern. Dazu gehöre, Ausbildung attraktiver zu gestalten, Übergänge zwischen Bildungsstufen zu erleichtern und bereits Beschäftigten gezielte Entwicklungsperspektiven zu bieten. Kurzfristige Rekrutierung könne den Bedarf allein nicht decken.

Der Hauptausschuss verweist auf bestehende Förderinstrumente wie das Qualifizierungsgeld und das Weiterbildungsgeld der Bundesagentur für Arbeit. Diese Programme könnten helfen, Beschäftigte im Wandel zu halten und Betriebe zukunftsfähig aufzustellen. Entscheidend sei jedoch, dass Qualifizierungsmaßnahmen systematisch und vorausschauend geplant würden.

Bildungspolitik als Teil der Fachkräftestrategie

Die Fachkräftesicherung sei laut Stellungnahme eng mit der Bildungs- und Sozialpolitik verzahnt. Nur wenn berufliche, schulische und akademische Bildung stärker zusammenwirkten, könne das Potenzial junger Menschen besser ausgeschöpft werden. Zudem brauche es mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem, um Aufstiegsmöglichkeiten und lebenslange Lernpfade zu eröffnen.

Auch die Integration von Zugewanderten und die gezielte Förderung von Frauen in technischen Berufen spielten eine zunehmende Rolle. Der Hauptausschuss betont, dass der Arbeitsmarkt von Vielfalt profitiere – sowohl gesellschaftlich als auch ökonomisch.

Perspektive: Zukunft sichern durch qualifizierte Arbeit

Am Ende seiner Stellungnahme warnt der BIBB-Hauptausschuss, dass ohne entschlossene Fachkräftestrategie Wachstumschancen verloren gehen könnten. Qualifizierte Arbeit bleibe die tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Politik, Unternehmen und Bildungseinrichtungen müssten daher gemeinsam handeln, um Talente zu gewinnen, zu halten und zu entwickeln.

Hintergrund
Der BIBB-Hauptausschuss hat die gesetzliche Aufgabe, die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung zu beraten. Dazu gehört laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) auch die Stellungnahme zum Entwurf des Berufsbildungsberichts. Der Hauptausschuss ist zu gleichen Teilen mit Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Ländern sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen besetzt. (07.11.2025, prh)

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