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Digitale Kompetenzen: E-Learning in Aus- und Weiterbildung hilft

Zwei Drittel aller deutschen Unternehmen sieht in der Nutzung digitaler Lernmedien ein wichtiges Instrument, um mit der Digitalisierung Schritt halten zu können. Im Jahr 2018 gaben bei einer Umfrage acht von zehn Unternehmen an, bereits digitale Medien in der Aus- und Weiterbildung einzusetzen.

Dies zeigt eine Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zum Stand der digitalen Bildung in Deutschland. Schwierigkeiten für einen noch intensiveren Einsatz digitaler Formate sehen Betriebe in der eigenen Unsicherheit, wie sich digitale Medien sinnvoll in den Betriebsalltag integrieren lassen. Zudem bereitet das unübersichtliche Angebot an entsprechenden Produkten Schwierigkeiten. So wünscht sich die Mehrheit der Unternehmen mehr Beispiele aus der Praxis als Orientierungshilfe und Inspiration.

Die fortschreitende Digitalisierung sowie zunehmende Fachkräfteengpässe machen es für Unternehmen unerlässlich, kontinuierlich in die Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden zu investieren. So wissen insbesondere kleine Unternehmen digitale Lernmedien zu schätzen und profitieren von der Flexibilität, die mit deren Einsatz verbunden ist. Neben IT-Kompetenzen werden auch Soft Skills im Zuge der Digitalisierung immer wichtiger. Insbesondere Selbstständigkeit, Planungs- und Organisationsfähigkeit sowie Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit gewinnen an Bedeutung. Unter den personalen und sozialen Kompetenzen steht bei 78,7 Prozent der Unternehmen die Offenheit ihrer Mitarbeitenden für neue Ideen im Vordergrund. Mehr als die Hälfte der Befragten halten die Erlangung dieser sozialen Kompetenzen über digitale Medien für geeignet. Gut zwei Drittel aller Unternehmen sieht in der Nutzung digitaler Lernmedien ein wichtiges Instrument, um mit der Digitalisierung Schritt halten zu können. Nur wenige Unternehmen geben an, dass ihre Mitarbeitenden oder das Personal in der Aus -und Weiterbildung digitalen Lernmedien skeptisch gegenüber eingestellt sind.

Dennoch geht fast die Hälfte der Unternehmen davon aus, dass es in den Teams an der benötigten technischen bzw. Medienkompetenz fehle, um vermehrt digitale Lernmedien in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung einsetzen zu können. »Viele Arbeitnehmer verfügen bereits durch die private Nutzung digitaler Medien über beachtliche Kompetenzen. Diese sollten sich Unternehmen verstärkt zu Nutze machen und in den Kontext der betrieblichen Aus- und Weiterbildung übertragen. Hier eignet sich eine Kombination aus klassischem Unterricht und computergestützten Lerneinheiten, dem sogenannten Blended -Learning«, empfiehlt Dr. Regina Flake, Bildungsexpertin und Mitautorin der Studie.

Verunsicherung besteht zudem bei der vorhandenen Vielfalt der E-Learning-Angebote. So fehlt fast zwei Drittel der Unternehmen der Überblick über den E-Learning-Markt und nur 47,8 Prozent fühlen sich beim didaktisch sinnvollen Einsatz digitaler Lernmedien sicher.

»Gerade jene Unternehmen, die digitale Lernmedien bereits einsetzen, bewerten diese auch sehr positiv – sei es zum Aufbau von beruflichem Fachwissen, IT-Kenntnissen oder auch von Soft-Skills. Das sollte eine große Motivation auch für andere Unternehmen sein«, meint Regina Flake. Dazu passt auch, dass sich 80,4 Prozent und damit die große Mehrheit der Unternehmen gute Praxisbeispiele als Inspiration wünscht.


(21.10.2019, prh)

Zur Studie (PDF, 28 Seiten)

siehe auch: »Die digitale Transformation macht ganz Finnland zum KI-Testlabor«

siehe auch: FDP tritt für zweites Bildungssystem ein

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