Ariadne Pfad:

Inhalt

Digitalisierung in Bildungsberufen: Gewerkschaften fordern mehr Mitsprache und mehr Personal

Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit

Wie bewerten Erzieher*innen, Lehrer*innen und Hochschullehrer*innen die Veränderung ihrer Arbeit?

Immer mehr Berufe im Bildungsbereich werden von der Digitalisierung erfasst, doch gleichzeitig klagen die Beschäftigten über mangelnde technische Unterstützung. Oft werden sie nicht ausreichend eingebunden, wenn neue technische Arbeitsgeräte eingeführt werden. Rund die Hälfte der befragten Erzieher*innen, Lehrer*innen und Hochschullehrer*innen betrachtet digitale Arbeitsmittel mittlerweile als zusätzliche Belastung.

Dies sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die DGB, GEW und ver.di anlässlich der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz am 30. Juni 2023 vorlegten.

Für das Jahr 2022 gaben insgesamt 97 Prozent der Hochschullehrer*innen und 83 Prozent der Lehrer*innen an, dass ihre Arbeit in hohem oder sehr hohem Maße digitalisiert ist. Bei den Erzieher*innen liegt dieser Anteil mit 41 Prozent etwas niedriger. Dennoch zeigt sich im Vergleich zu 2016 (30 Prozent) auch im Erziehungsbereich ein deutlicher Anstieg.

Etwa die Hälfte der befragten Erzieher*innen, Lehrer*innen und Hochschullehrer*innen empfindet die Verwendung digitaler Arbeitsmittel als zusätzliche Belastung. Unter den Lehrer*innen ist dieser Anteil von 35 Prozent im Jahr 2016 auf 57 Prozent im Jahr 2022 gestiegen, was auf eine zunehmende Belastung aufgrund der Digitalisierung hindeutet. Lediglich neun Prozent gaben an, dass ihre Arbeitsbelastung durch die Einführung digitaler Technologien geringer geworden ist.

Trotz der weit verbreiteten technischen Probleme im Rahmen der Digitalisierung, fehlt es den Beschäftigten oft an betrieblicher Unterstützung. Laut Umfrage gaben 37 Prozent der Hochschullehrer*innen, 34 Prozent der Lehrer*innen und 28 Prozent der Erzieher*innen an, dass sie keine oder nur geringe Unterstützung erhalten.

Die Mehrheit der Beschäftigten in den drei Berufsgruppen hat nur begrenzten Einfluss auf die Veränderungen ihrer Arbeit im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Dieser Trend nimmt sogar zu.

  (06.07.2023, prh - nach einer DGB-Meldung)

Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit: Digitalisierung in Bildungsberufen (PDF, 12 Seiten)

vgl.: »Digitale Kompetenzen sind ungleich verteilt«

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen (nur vorhanden, wenn Javascript eingeschaltet ist)