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Multinationale Studie zur Weiterbildungsfinanzierung: Eigenanteil in Österreich am höchsten

Der eigene Beitrag der Lernenden zur Weiterbildung ist in Österreich am höchsten im Vergleich zu Finnland, Schweden, Großbritannien und Australien, zeigt eine aktuelle Vergleichsstudie des Instituts für Höhere Studien (IHS), die auf einer Veranstaltung der Arbeiterkammer Wien präsentiert wurde. Der hohe Kostenanteil Privater führt dazu, dass niedrig Qualifizierte und Ältere sich weniger stark an Weiterbildung beteiligen können als in den Vergleichsländern.

»In Österreich gibt es durchaus Potenzial für die Qualifizierung zusätzlicher Fachkräfte«, so Melitta Aschauer (AK Wien), »aber dafür muss noch mehr getan werden.« Seit diesem Jahr ist das Nachholen von Basisqualifizierung und des Hauptschulabschlusses kostenlos. Als nächstes fordert die AK, dass das Nachholen eines Lehrabschlusses und die Berufsreifeprüfung kostenlos werden.

2,6 Milliarden Euro für Weiterbildung

In Österreich werden im Jahr 2,6 Milliarden Euro für Weiterbildung aufgewendet (zu Preisen von 2009), ergibt die IHS-Studie. Davon zahlen die Lernenden 530 Millionen oder mehr als ein Fünftel (21 Prozent) selbst. Das ist der höchste Anteil Privater im Vergleich mit Finnland (8 Prozent), Schweden (8 Prozent), Großbritannien (6 Prozent) und Australien (5 Prozent). Und: Der Anteil der staatlichen Finanzierung (hier von Bund und Ländern) ist in Österreich mit acht Prozent der geringste in den verglichenen Ländern, während die Unternehmen immerhin ein Drittel (34 Prozent) zahlen.

In die Finanzierungslücke springt in Österreich der Arbeitsmarktservice (österreichische Arbeitsverwaltung; die Redaktion) mit Schulungen für Arbeitssuchende ein. Er zahlt ein Drittel (37 Prozent), nur in Finnland ist der Anteil der Arbeitsmarktpolitik an der Finanzierung der Weiterbildung mit 41 Prozent ähnlich. Wer in Österreich weiterlernen will, muss entweder arbeitslos sein oder ist auf sich selbst oder auf die Finanzierung durch die Firma angewiesen. Die Konsequenz: An Weiterbildung beteiligen sich bei uns hauptsächlich besser Qualifizierte und Jüngere.

Wer in Österreich eine Weiterbildung macht

Mit maximal Pflichtschulabschluss machen in Österreich 18 Prozent eine Weiterbildung, in Finnland aber 34 Prozent, in Schweden 52 Prozent und in Großbritannien 28 Prozent. Von den über 55-Jährigen sind in Österreich 25 Prozent in Weiterbildung, in Finnland 37 Prozent, in Schweden 60 Prozent und in Großbritannien 33 Prozent.

  (11.05.2012, prh)

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