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Digitale Lernnachweise wie Microcredentials und digitale Badges prägen die Weiterbildung

DIE

Digitale Nachweise gewinnen an Bedeutung

Microcredentials und digitale Badges setzen sich zunehmend als flexible Nachweise für Weiterbildungen durch.

Sie gelten als Antwort auf die Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt, in der Kompetenzen schnell erworben, sichtbar gemacht und unkompliziert nachgewiesen werden müssen.

Bildungsexpert*innen betonen, dass diese Formate besonders für Berufstätige attraktiv sind, da sie individuelle Lernwege ermöglichen und die Durchlässigkeit zwischen formaler, non-formaler und informeller Bildung fördern.

Was sind Microcredentials und Badges?

Microcredentials sind digitale Zertifikate für kleinere, in sich abgeschlossene Lerneinheiten. Sie bescheinigen spezifische Kompetenzen oder Qualifikationen, die in kompakten Weiterbildungsformaten erworben wurden.

Badges sind digitale Abzeichen, die diese Lernerfolge sichtbar machen. Beide Formate sind stapelbar und können zu größeren Abschlüssen kombiniert werden. Im Gegensatz zu klassischen Zeugnissen stehen sie für eine modulare und flexible Bildungsstruktur.

Technische Standards und Verifizierung

Die Ausstellung von Microcredentials und Badges erfolgt vollständig digital. Moderne Systeme setzen auf offene Standards wie Open Badges, die Informationen zu Aussteller, Empfänger, erworbenen Kompetenzen und Qualitätskriterien enthalten.

Die Verifizierung erfolgt meist automatisch über individuelle Download-Links, wodurch Fälschungssicherheit und Transparenz gewährleistet werden. Einige Anbieter kombinieren PDF-Zertifikate mit maschinenlesbaren Badges, um die Nachweise sowohl im Berufsleben als auch in sozialen Netzwerken nutzbar zu machen.

Vorteile für Lernende und Arbeitgeber

Microcredentials ermöglichen es Lernenden, ihre individuellen Kompetenzen gezielt zu dokumentieren – unabhängig davon, ob sie formell, non-formal oder informell erworben wurden. Für Arbeitgeber bieten sie eine transparente Übersicht über die Fähigkeiten von Bewerber*innen und Mitarbeitenden.

Die Nachweise lassen sich einfach teilen, etwa auf Karrierenetzwerken, und steigern so die Sichtbarkeit und das persönliche Branding.

Herausforderungen und Perspektiven

Die Akzeptanz und Anerkennung von Microcredentials ist noch nicht überall selbstverständlich. Bildungsexpert*innen weisen darauf hin, dass klare Qualitätsstandards, eine europaweite Vergleichbarkeit und technische Interoperabilität entscheidend für den Erfolg sind.

Projekte wie der »Bildungsraum« des BMBF oder Initiativen an Hochschulen wie der ZHAW treiben die Standardisierung und Verbreitung voran. Die Entwicklung bleibt dynamisch: Künftig könnten Microcredentials eine wichtige Rolle für lebenslanges Lernen und die Anerkennung von Future Skills spielen.

Microcredentials und Badges – Herausforderungen und Lösungsansätze für digitale Lernnachweise in der Erwachsenen- und Weiterbildung

Unter diesem Titel veröffentlichte das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) im Dezember eine sehr informative Monographie zum Thema.

Die Verfasser*innen erläutern darin die technischen Voraussetzungen für die Erstellung digitaler Zertifikate und entwickeln ein praxisnahes Anwendungsszenario im Kontext des Projekts TrainSpot.

(20.06.2025, prh)

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