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Mehr als zwei Drittel der Deutschen sind unsicher im Umgang mit digitalen Technologien

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Repräsentative Studie von Stifterverband und infas Institut analysiert Digitalkompetenzen der Bevölkerung in Deutschland 

Smart Home, Tablets, intelligente Sprachassistenten: Das Leben wird digital. Doch mehr als zwei Drittel der Deutschen fühlen sich immer noch unsicher im Umgang mit digitalen Technologien. Das hat die Studie »Fähigkeiten für die digitale Welt« von »digital.engagiert«, der Förderinitiative von Amazon und Stifterverband, ergeben.

Insgesamt gaben 70 Prozent der Befragten an, unsicher im Umgang mit digitalen Technologien zu sein. Dies möchte die Mehrheit der Befragten ändern: Mehr als zwei Drittel wollen sich in allgemeinen Kompetenzen wie Problemlösefähigkeit sowie zu digitalen Grundfähigkeiten wie Recherche im Internet weiterbilden. Bei digitalen Spezialfähigkeiten wie Programmieren oder Datenanalyse sieht es anders aus: Lediglich knapp ein Drittel (32 Prozent) der Bevölkerung ist bereit, bei diesen Fähigkeiten dazuzulernen.

Ebenfalls abgefragt wurden Orte und Kontexte, in denen Menschen an ihren Digitalkompetenzen arbeiten. Die Ergebnisse zeigen: Aktuell lernen die meisten Befragten - 64 Prozent der Lernbereiten - zu Hause und auf eigene Faust. Dabei greifen sie auf Lernvideos oder Bücher zurück. Das Schulsystem als Lernort bewerten die Befragten dagegen eher kritisch: Die Mehrheit von ihnen schätzt die Qualität der vermittelten Digitalkompetenz an Kindergärten und Grundschulen als unzureichend ein.

Zivilgesellschaftliche Lernangebote können eine wichtige Rolle einnehmen, indem sie das Schulsystem flankieren und Lernangebote für Kinder und Jugendliche aus allen Teilen der Gesellschaft und unabhängig vom besuchten Schulzweig schaffen. »Digitalisierung findet in allen Bereichen unserer Gesellschaft statt. Die Vermittlung wichtiger digitaler Fähigkeiten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die von Schulen allein nicht gestemmt werden kann. Mehr denn je braucht es auch eine engagierte Zivilgesellschaft und Wirtschaft«, erklärt Digitalstaatsministerin Dorothee Bär, Schirmherrin der Förderinitiative »digital.engagiert«.

Die Studie zeigt jedoch auch, dass Lernangebote von Vereinen und Non-Profit-Organisationen bisher nur wenig Resonanz erhalten - lediglich 29 Prozent der Befragten nutzen sie bereits. Deshalb startet die Initiative »digital.engagiert«, die bereits seit 2018 Digitalisierungsprojekte aus der Zivilgesellschaft unterstützt, 2020 eine neue Förderrunde. Gesucht sind junge Teams, die sich mit digitalen Ansätzen für die Gesellschaft engagieren, oder solche, die mit ihrem Projekt die digitalen Fähigkeiten der Generation von Morgen stärken wollen. Engagierte Initiativen können sich ab sofort bis zum 1. April 2020 bewerben. Eine Expertenjury wählt die besten zwölf Projekte aus. Diese Teams erhalten dann ein intensives Coaching, Gelegenheiten zum Networking, mindestens 10.000 Euro Förderung sowie die Chance auf weitere Preisgelder.

Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes, erklärt die Idee hinter »digital.engagiert«: »Wir fördern Projekte, die junge Menschen darin stärken, digitale Fähigkeiten zu erwerben und diese für die Gesellschaft einzubringen. Wir helfen ihnen, gemeinwohlorientierte Zukunftsprojekte weiterzuentwickeln. Darüber hinaus schaffen wir mit digital.engagiert eine aufmerksamkeitsstarke Plattform, die hoffentlich viele Menschen inspiriert«. Ralf Kleber, Country Manager von Amazon.de, sagt: »Digitale Kompetenzen sind wie ein Muskel. Man kann sie trainieren. Wir wollen gerade junge Menschen bestärken, diese Fähigkeiten zu entwickeln«.

Hintergrund
Für die repräsentative Studie hat der Stifterverband mit dem infas Institut deutschlandweit im August und September 2019 mehr als 1.000 Menschen ab 18 Jahren mittels telefongestützter Interviews befragt.

  (23.02.2020, prh)

Zur Studie (PDF, 50 Seiten)

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