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Nachqualifizierung und Weiterbildung: Schlüssel zur Abmilderung des Fachkräftemangels

BIBB veröffentlicht Szenarien zur Entwicklung von Qualifikation und Arbeit bis 2030. 

Um die drohende Fachkräftelücke im mittleren Qualifikationsbereich so weit wie möglich zu verringern, müssen die vorhandenen und künftigen Erwerbspersonen möglichst gut qualifiziert werden. Vor allem aber ist es erforderlich, Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung weiter zu qualifizieren, um deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Durch eine Verringerung der Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss in Verbindung mit einer Steigerung der Erfolgsquoten im beruflichen und hochschulischen Bildungsbereich kann die Quote der Arbeitskräfte ohne Berufsausbildung bis zum Jahr 2030 um 16 Prozent reduziert werden.

Dies zeigen gemeinsame Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf der Grundlage von vier Szenarien für einen zukünftigen Arbeitsmarkt.

Im Einzelnen wurden dabei in den jeweiligen Szenarien die möglichen Auswirkungen einer »Steigenden Nachfrage nach höheren Qualifikationen«, einer »Steigerung des Exports«, einer »Realisierung bildungspolitischer Zielsetzungen« und eines »ausgeglichenen Wanderungssaldos« untersucht. Der Bericht zeigt, dass der Fachkräftemarkt von morgen positiv beeinflusst werden kann, wenn heute mit der Umsetzung bildungspolitischer Zielsetzungen begonnen werde.

Für BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser kommt es deshalb entscheidend darauf an, die Potenziale, Ressourcen und Talente junger Menschen frühzeitig zu erschließen: »Wir müssen Jugendliche aus allen Schulformen flächendeckend durch eine optimierte Berufsorientierung besser fördern und unterstützen und sie beim Übergang von der Schule in den Beruf, falls erforderlich, auch individuell begleiten. So schaffen wir die Voraussetzungen, sie zu einem qualifizierten Berufsabschluss zu führen.« Darüber hinaus zeigten die Ergebnisse aber auch ebenso deutlich, dass Deutschland verstärkt auf die berufliche Weiterbildung und die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte angewiesen sei, um das erforderliche Arbeitskräfteangebot auch in Zukunft sichern zu können.

Der Bericht »Alternative Szenarien der Entwicklung von Qualifikation und Arbeit bis 2030« wurde innerhalb des »QuBe-Projekts« vom Konsortium »Qualifikation und Berufsfeldprojektionen« im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erstellt und in der BIBB-Schriftenreihe »Wissenschaftliche Diskussionspapiere« veröffentlicht. Dem Konsortium gehören neben dem BIBB und dem IAB das Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) und die Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) an.

Die der Studie zugrundeliegenden BIBB/IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen beschreiben zukünftige Entwicklungen des Arbeitsmarktes. Die im Frühjahr 2012 vorgelegte »Langfristige Arbeitskräftebedarfs- und Arbeitskräfteangebotsprojektion bis 2030« zeigte als Ergebnis, dass es bereits zu Beginn des kommenden Jahrzehnts zu spürbaren Engpässen vor allem im mittleren Qualifikationsbereich kommen kann. (20.12.2012, prh)

Zum Bericht (PDF, 43 Seiten)

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