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So denken die Europäer*innen über die EU

EU Kommission

Rekordvertrauen in die EU: Eurobarometer zeigt historische Höchstwerte

Die aktuelle Eurobarometer-Umfrage 2025 zeigt: Das Vertrauen in die Europäische Union und die Unterstützung für den Euro erreichen Rekordwerte. Gleichzeitig wünschen sich die Menschen in Europa eine deutlich stärkere Rolle der EU, insbesondere in den Bereichen Sicherheit, Verteidigung und Wettbewerbsfähigkeit.

Rekordwerte beim Vertrauen und bei der Identifikation

Laut der Erhebung, die im Januar und Februar 2025 in allen 27 Mitgliedstaaten durchgeführt wurde, gaben 52 Prozent der Europäer*innen an, der EU zu vertrauen – so viele wie seit 18 Jahren nicht mehr. Besonders hoch ist das Vertrauen bei den 15- bis 24-Jährigen mit 59 Prozent.

Auch die Identifikation mit der EU ist auf einem historischen Höchststand: 75 Prozent sehen sich als EU-Bürger*in. In Deutschland liegen die Werte beim Vertrauen und der Identifikation jeweils auf dem EU-Durchschnittsniveau.

EU-Mitgliedschaft als Vorteil

74 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1983.

Als Hauptgrund nennen die Befragten die Rolle der EU bei der Wahrung von Frieden und Sicherheit. Die Unterstützung für den Euro ist mit 74 Prozent EU-weit und 83 Prozent im Euroraum so hoch wie nie zuvor.

Sicherheit und Verteidigung als zentrale Themen

Die Umfrage macht deutlich, dass die Erwartungen an die EU im Bereich der Sicherheit und Verteidigung stark gestiegen sind. 81 Prozent der Europäer*innen sprechen sich für eine gemeinsame europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik aus – ein Rekordwert seit 2004.

89 Prozent fordern, dass die Mitgliedstaaten geschlossen und entschlossen handeln, um globale Herausforderungen zu meistern. Die Sorge um die Sicherheit und Verteidigung der EU in den kommenden fünf Jahren ist bei 78 Prozent der Befragten präsent.

Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaft im Fokus

Neben Sicherheit und Verteidigung steht die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaft und Industrie ganz oben auf der Wunschliste der Bürger*innen. Die Mehrheit fordert von der EU, in diesen Bereichen aktiver zu werden, um auf globale Herausforderungen wie Handelskonflikte und geopolitische Spannungen zu reagieren.

Zollerhöhungen sehen 86 Prozent als schädlich für die Weltwirtschaft an, gleichzeitig befürworten 80 Prozent Gegenmaßnahmen der EU bei Handelskonflikten.

Wandelnde Prioritäten: Sicherheit vor Klimaschutz

Im Vergleich zum Vorjahr verlieren Themen wie Klimaschutz und Landwirtschaft an Bedeutung. Die Prioritäten verschieben sich klar in Richtung Sicherheit, Verteidigung und wirtschaftliche Stabilität. Auch Bildung und Forschung gewinnen leicht an Bedeutung.

Herausforderungen: Lebenshaltungskosten und Arbeitsmarkt

Trotz des gestiegenen Vertrauens in die EU machen sich viele Europäer*innen Sorgen um Lebenshaltungskosten und Beschäftigung.

Die Mehrheit erwartet, dass sich ihr Lebensstandard in den kommenden Jahren nicht wesentlich verändert, während der Anteil derjenigen, die eine Verschlechterung befürchten, leicht gestiegen ist.

Hintergrund
Die Standard-Eurobarometer-Umfrage 103 wurde zwischen dem 26. März und 22. April 2025 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. Insgesamt wurden 26.368 Bürger*innen persönlich befragt. Zusätzlich gab es Befragungen in neun Beitrittskandidatenländern (außer der Ukraine) und im Vereinigten Königreich.

(29.05.2025, prh)

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