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Wie Weiterbildungsverbünde zur Fachkräftesicherung beitragen

Vernetzt zu mehr Weiterbildungsbeteiligung

Im Verbund lernt es sich leichter. Was schon seit Schultagen bekannt ist, lässt sich auch in der Idee eines Weiterbildungsverbunds fortführen.

Gemeinsames Lernen kann nicht nur effektiver und ressourcenschonender sein, auch die Vielfalt der Angebote und Möglichkeiten steigt im Verbund maßgeblich. Ein Weiterbildungsverbund nutzt diese verstärkenden Synergien eines Netzwerkes: In ihm kommen regionale und bei Bedarf branchenspezifische Partner wie Bildungsdienstleister, Unternehmen und weitere Akteure der Weiterbildungslandschaft zusammen. Gemeinsam mit den Sozialpartnern setzen sie Weiterbildungsstrategien und -angebote besonders für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) um.

Mit innovativen Maßnahmen und neugedachten betrieblichen Weiterbildungsansätzen können so besonders KMU den branchenübergreifenden Herausforderungen von Dekarbonisierung, Digitalisierung und demographischen Wandel begegnen. Im Unterschied zu großen Unternehmen mit oftmals unternehmenseigenen Qualifizierungs- und Weiterbildungsstrukturen fehlt es häufig in KMU an Ressourcen und Kapazitäten für dezidierte Weiterbildungsstrategien und Personalentwicklung. Doch besonders hier wirken sich die genannten Herausforderungen eklatant auf die Fachkräftegewinnung und -sicherung aus.

Ebenso branchenübergreifend wie die Herausforderungen, gestalten sich die Wirkungskreise der Weiterbildungsverbünde. Ob aus der Fahrzeugindustrie, der Bewegtbildbranche oder dem Gastronomiegewerbe: Beim Blick auf die Tätigkeitsfelder der jeweiligen Verbünde zeigt sich ein äußerst heterogenes Bild. Bei ihrer Arbeit bauen die Verbünde besonders regionale Kooperationsstrukturen und Netzwerke auf, um passgenaue Weiterbildung zu entwickeln und in Betrieben zu implementieren.

So spielt beispielsweise die Analyse von Qualifizierungsbedarfen und die sich daraus ableitenden Maßnahmen der jeweiligen Unternehmen eine wichtige Rolle in der Arbeit der Weiterbildungsverbünde. Im Fokus stehen dabei immer die betrieblichen Möglichkeiten und die Fragen, wie Kompetenz- und Weiterbildungsbedarfe bei den Mitarbeitenden identifiziert und diese letztlich für mehr Weiterbildungsbeteiligung begeistert werden können.

Mit ihrem Netzwerkcharakter folgen die Weiterbildungsverbünde einer zentralen Vereinbarung der 2019 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS). Um die Weiterbildungsbeteiligung besonders in KMU zu erhöhen, zielt die NWS auch darauf ab, regionale Kooperationen zwischen Unternehmen voranzutreiben und im Rahmen von Modellprojekten finanziell zu unterstützen.

Durch das Bundesprogramm »Aufbau von Weiterbildungsverbünden« vom BMAS konnten so seit 2020 in zwei Förderrichtlinien bereits 53 Weiterbildungsverbünde gefördert werden und ihre Vernetzungsarbeit auf dem Weg zu mehr Weiterbildungsbeteiligung vorantreiben.

Hintergrund
Mit dem forum wbv ist aus der 2. Förderrichtlinie im April 2022 eine zentrale Koordinierungsstelle hervorgegangen, welche die Weiterbildungsverbünde miteinander vernetzt und eine bundesweite Plattform zum Austausch und Wissenstransfer bietet. Umgesetzt wird das forum wbv vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) und dem Institut für Training und Projekte (IFTP). Bei seiner Arbeit als sozialpartnerschaftlicher Projektverbund wird das forum wbv von den Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften unterstützt. Die Einbindung der Sozialpartner über einen Fachbeirat nimmt dabei einen besonderen Stellenwert ein.

  (18.04.2023, prh)

QUELLE: Nach einem f-bb-Artikel

siehe auch: »Weiterbildungsverbünde: Mit Webpräsenz die Vernetzung gestalten«

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