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Berufsbezogene Weiterbildung: Eine Hürde für Frauen?

Seminarteilnehmende (blur)

Männer dominieren berufsbezogene Weiterbildung

Eine aktuelle Studie verdeutlicht geschlechtsspezifische Unterschiede in der Erwachsenenbildung. Obwohl Männer und Frauen insgesamt ähnlich häufig an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen, profitieren Männer wesentlich häufiger von berufsbezogenen und arbeitgeberfinanzierten Programmen. Frauen hingegen wählen überwiegend nicht-berufsbezogene Angebote, die sie oft selbst finanzieren..

Dies geht aus aus einer internationalen Erhebung der tschechischen Universität Tomas-Bata-Universität von 2022 hervor,

Teilnahmequoten und regionale Unterschiede

Die Teilnahmequote von Frauen an nicht-formaler Bildung liegt bei 49 %, während nur 18 % der Befragten formale Bildungsangebote nutzen.

Besonders auffällig sind die Unterschiede in Deutschland und der Tschechischen Republik, wo Männer klar dominieren. Im Vereinigten Königreich sind diese Differenzen hingegen geringer ausgeprägt.

Gründe für die Weiterbildung

Berufliche Entwicklung und persönliche Zufriedenheit stehen bei beiden Geschlechtern an erster Stelle. Frauen geben jedoch häufiger an, Weiterbildungen aus Angst vor Arbeitsplatzverlust zu besuchen. Diese Motivation spiegelt die unsichere berufliche Situation vieler Frauen wider, insbesondere in Teilzeit- oder prekärer Beschäftigung.

Teilzeit und kleine Unternehmen als Hürden

Vollzeitbeschäftigung und aktive Teilnahme am Arbeitsmarkt sind entscheidende Faktoren für die Weiterbildung.

Frauen in Teilzeit oder ohne festen Arbeitsvertrag haben deutlich schlechtere Chancen, arbeitgeberfinanzierte Maßnahmen zu nutzen. Größere Unternehmen in Deutschland bieten Frauen jedoch vergleichsweise bessere Unterstützung bei der Weiterbildung.

Ergebnis

Die Studie zeigt, dass es trotz gleicher allgemeiner Teilnahmequoten geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Art der genutzten Weiterbildungsangebote gibt.

Gezielte Maßnahmen sind notwendig, um Frauen den Zugang zu berufsbezogenen und arbeitgeberfinanzierten Angeboten zu erleichtern und damit die Chancengleichheit in der Erwachsenenbildung zu fördern.

(15.01.2025, prh)

Zur Studie (PDF, 15 Seiten)

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