Betriebliche Weiterbildung in Corona-Zeiten
Welche Betriebe ziehen sich aus der betrieblichen Weiterbildung zurück?
In der Corona-Pandemie ist der Anteil der weiterbildenden Betriebe in Deutschland deutlich zurückgegangen. Dies zeigt sich besonders mit Blick auf die Beteiligung von Betrieben an der kursförmigen Weiterbildung, aber auch die Beteiligung an der nicht-kursförmigen Weiterbildung hat deutlich nachgelassen.
Der vorliegende Beitrag untersucht anhand der Daten des BIBB-Betriebspanels zu Qualifizierung und Kompetenzentwicklung, ob der Rückzug aus der betrieblichen Weiterbildung in der Corona-Pandemie mit bestimmten Betriebsmerkmalen einhergeht.
In einem ersten Schritt zeigen deskriptive Auswertungen zur Entwicklung der betrieblichen Weiterbildung, dass neben Kleinst- und Kleinbetrieben vor allem Betriebe aus dem Baugewerbe sowie aus dem Bereich »Medizinische Dienstleistungen« starke Rückgänge bei der Weiterbildungsbeteiligung verzeichnen.
Darüber hinaus wird in einem zweiten Analyseschritt der Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Weiterbildungsbeteiligung in der Corona-Pandemie und weiterer Betriebsmerkmale anhand multivariater logistischer Regressionsmodelle untersucht. Neben betrieblichen Strukturmerkmalen werden als weitere betriebsspezifische Faktoren das Ausmaß der Corona-Betroffenheit der Betriebe, das Ausmaß der Nutzung digitaler Technologien sowie Regelungen der Arbeitsorganisation berücksichtigt.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die unmittelbare Betroffenheit der Betriebe von der Corona-Pandemie nur teilweise mit dem Rückzug aus der Weiterbildungsbeteiligung zusammenhängt. Zudem wird deutlich, dass der Rückzug von Betrieben aus der Weiterbildung weniger wahrscheinlich ist, wenn Betriebe eine hohe Anzahl an digitalen Technologien nutzen oder das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen.
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