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Nutzung Künstlicher Intelligenz braucht Qualifizierung

EN[AI]BLE

Die Versorgung mit Gütern und Dienstleistung, Wertschöpfung sowie Arbeit findet in Deutschland überwiegend in mittelständisch geprägten Unternehmen statt. Damit der Mittelstand auch in Zukunft die Herausforderungen der wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und technologischen Wandlungstreiber meistert, ist eine menschbezogene Wandlungsfähigkeit unter Nutzung der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz erforderlich. Dies setzt eine ausreichende Qualifizierung der Menschen in den Betrieben voraus.

»Die Menschen stellen mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und ihrer Gestaltungskraft die wichtigste Ressource und den entscheidenden Erfolgsfaktor in Unternehmen dar. Eine erfolgreiche Nutzung neuer Technologien wie KI setzt deshalb den Aufbau von Wissen und die Qualifizierung von Akteuren in den Unternehmen voraus«, so Olaf Eisele, wissenschaftlicher Mitarbeiter des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. »Hier setzt das von dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderte Forschungsprojekt en[AI]ble an«.

Ansatz eines Qualifizierungskonzepts für KMU

Verantwortlichen und Beschäftigten fällt es häufig schwer, sinnvolle KI-Anwendungen für ihre Wertschöpfungsprozesse zu erkennen, strategisch zu bewerten sowie sie produktiv und menschengerecht zu gestalten und zu nutzen. Hier setzt das Projekt en[AI]ble an. Durch eine auf die Bedarfe des Mittelstands abgestimmte KI-Zusatzqualifizierung sollen Führungskräfte, Beschäftigte und Betriebsräte in KMU sowie Beratende befähigt werden, KI-Anwendungen realistisch einzuschätzen und eine für alle Seiten gewinnbringende KI-Nutzung zu ermöglichen. Dabei soll das bereits bestehende Wissen in den Betrieben um KI-Kompetenzen ergänzt werden. Hierzu arbeitet ein interdisziplinäres Forschungsteam aus insgesamt sieben Einrichtungen mit vier Betrieben sowie zahlreichen Valuepartnerbetrieben aus verschiedenen Branchen zusammen. Zudem sind zahlreiche Organisationen, Verbände sowie die Offensive Mittelstand an dem Projekt beteiligt. In einem ersten Schritt wurden Anforderungen an das Qualifizierungskonzept aus Sicht verschiedener Akteursgruppen erhoben und zusammengestellt.

Situation von KI im Mittelstand

Gemäß dem Bericht der Enquete-Kommission zur Künstlichen Intelligenz an den deutschen Bundestag vom 28.10.2020 ist die Innovationsbereitschaft und Innovationstätigkeit von KMU im Bereich KI noch wenig ausgeprägt. In 2018 setzten erst 5% der Unternehmen KI ein. In vielen KMU fehlen ausreichende KI-Kompetenzen sowohl in Geschäftsführung als auch in den Fachbereichen. Entsprechende Fachkräfte können nur schwer rekrutiert werden. Das Risiko-Chancen-Potenzial von KI kann dadurch vielfach nicht richtig eingeschätzt und konkrete Projekte nicht in Gang gesetzt werden. Es wird unter anderem empfohlen, auf eine niedrige Eintrittsschwelle bei KI-Angeboten für KMU zu achten sowie die Lösung und den Nutzen von Anwendungen in den Vordergrund zu stellen.

Bedeutung des Mittelstands

Die große Bedeutung des Mittelstands in Deutschland wird an empirischen Daten des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) zu kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) auf Basis der KMU-Definition des IfM für 2018 deutlich:

  • mehr als 99 % aller Unternehmen der Privatwirtschaft zählen zu den KMU,
  • die KMU steuern mehr als 60 % zur Netto-Wertschöpfung aller Unternehmen bei,
  • in den KMU arbeiten fast 18 Millionen Menschen und damit mehr als die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten,
  • in den KMU sind mehr als 80 % aller Auszubildenden beschäftigt.

Hintergrund
Das Projekt hat eine Laufzeit von September 2020 bis September 2023.


(22.07.2021, prh)

Broschüre »KI-Zusatzqualifizierung« (PDF, 18 Seiten)

Informationen zum Projekt (PDF, 2 Seiten)

siehe auch: »KI-Enquete beschließt Abschlussbericht«

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