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Frauen in der Weiterbildung

 Business Frau, im Hintergrund zwei Männer

Strukturelle Unterschiede und Herausforderungen

Ein auf EPALE veröffentlichter Artikel von Lucia Paar (ONEDU) befasst sich am Beispiel Österreichs mit Frauen sowohl als Teilnehmerinnen als auch Akteurinnen in der Erwachsenenbildung.

Wir fassen hier die wesentlichen Aussagen des Textes zusammen.

Frauen sind in der Erwachsenenbildung sowohl als Lernende als auch als Lehrende mit vielfältigen Benachteiligungen konfrontiert.

Obwohl die Teilnahmequoten an non-formaler Weiterbildung zwischen den Geschlechtern nahezu gleich sind, gibt es erhebliche Unterschiede bei den gewählten Kursarten: Männer nehmen häufiger an fachlich-beruflicher Weiterbildung teil, während Frauen eher Kurse zur Gesundheitskompetenz und Persönlichkeitsbildung besuchen. Zudem nutzen Männer Weiterbildung häufiger zur Karriereförderung.

Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der Berufswahl wider. Frauen sind seltener in MINT-Berufen vertreten und arbeiten überproportional in systemrelevanten, aber schlechter bezahlten Branchen wie der Pflege oder dem Lebensmittelhandel. Diese Segregation trägt zu Einkommensunterschieden bei und verstärkt bestehende Ungleichheiten.

Darüber hinaus erfahren Frauen in der Erwachsenenbildung häufiger Diskriminierung, insbesondere in Form von Ausgrenzung, Mobbing und sexueller Belästigung. Bemerkenswert ist, dass fast die Hälfte der betroffenen Frauen angibt, dass die Diskriminierung von Lehrenden oder Vortragenden ausgeht.

Als Beschäftigte in der Erwachsenenbildung sind Frauen häufig mit prekären Arbeitsbedingungen konfrontiert. Sie arbeiten häufig in Teilzeit, leisten unbezahlte Mehrarbeit und sind in projektförmigen Strukturen tätig. Daten zur Geschlechterverteilung in Führungspositionen fehlen weitgehend, was auf mangelnde Transparenz in diesem Bereich hinweist.

Obwohl Frauen die Erwachsenenbildung maßgeblich prägen, mangelt es an Anerkennung und gerechter Bezahlung. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um Chancengleichheit zu fördern und strukturelle Verbesserungen umzusetzen.

(30.01.2025, prh)

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