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Generative KI auf dem Vormarsch

LIfM

Zwischen Neugier und Skepsis: Wie Deutschland generative KI nutzt

Eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Medienforschung (Hans-Bredow-Institut) untersucht die Nutzung und Wahrnehmung generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in Deutschland.

Generative KI-Systeme wie ChatGPT, Perplexity oder Google Gemini werden demnach bereits von 44 Prozent der Internetnutzer*innen verwendet.

Junge Menschen als Vorreiter – Nutzung nimmt mit dem Alter ab

Besonders ausgeprägt ist die Nutzung in der Altersgruppe der 16- bis 19-Jährigen, von denen fast 96 Prozent solche Technologien einsetzen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Nutzungsrate jedoch deutlich ab.

Die Studie zeigt zudem, dass generative KI vor allem aus Neugier oder zum Wissensgewinn verwendet wird, jedoch noch nicht fest im Alltag integriert ist.

Bildung und Wohnort beeinflussen die Nutzung deutlich

Im Bildungsbereich hat sich generative KI bereits etabliert: Junge Menschen nutzen sie häufig zum Lernen oder für schulische Aufgaben. Im beruflichen Kontext bleibt die Nutzung hingegen gering.

Die Verbreitung der Technologie variiert zudem nach Bildungsstand und Wohnort: Personen mit höherer Bildung und Bewohner*innen städtischer Gebiete nutzen generative KI häufiger.

Barrieren und digitale Spaltung: Warum viele KI (noch) nicht nutzen

Mehr als die Hälfte der Befragten hat bislang keine Erfahrung mit generativer KI gemacht. Hauptgründe hierfür sind fehlender Bedarf, Misstrauen und mangelndes Wissen über die Funktionsweise der Technologie.

Besonders ältere Menschen und Frauen geben an, nicht zu wissen, wie oder wo sie generative KI nutzen können. Diese Barrieren könnten eine digitale Spaltung verstärken, wenn sie nicht gezielt abgebaut werden.

Generative KI in der politischen Meinungsbildung: Kaum genutzt, aber nicht ohne Einfluss

Ein besonderer Fokus der Studie lag auf der Nutzung generativer KI für politische Informationen. Derzeit ist diese Anwendung kaum verbreitet.

Personen, die generative KI als Nachrichtenersatz oder zur Informationsbeschaffung über politische Themen nutzen, greifen dennoch weiterhin intensiv auf traditionelle Medien zurück. Die Befürchtung, dass generative KI journalistische Angebote verdrängen könnte, wird dadurch relativiert.

Chancen und Risiken: Wie KI die Informationslandschaft verändert

Generative KI bietet zahlreiche Möglichkeiten, etwa durch personalisierte Antworten oder interaktive Dialoge. Gleichzeitig birgt sie Risiken wie fehlerhafte oder manipulative Inhalte.

Besonders problematisch sind falsche Informationen im politischen Kontext, etwa bei Wahlen. Dennoch zeigt die Studie, dass Menschen generative KI eher ergänzend als ersetzend nutzen und sich so eine vielfältige Informationsbasis bewahren.

Resümee: Neugier trifft auf Unwissen – Bildung als Schlüssel zur Teilhabe

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass generative KI in Deutschland auf Interesse stößt, jedoch noch nicht flächendeckend im Alltag angekommen ist. Um das Potenzial dieser Technologie voll auszuschöpfen und Risiken zu minimieren, sind gezielte Bildungsangebote und Aufklärungsmaßnahmen erforderlich.

(07.04.2025, prh )

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