Aufstiegs-BAföG 2024: Zahlen, Trends und Herausforderungen

Aufstiegs-BAföG 2024: Zuschüsse dominieren, Darlehen rückläufig
Im Jahr 2024 erhielten 189.700 Personen in Deutschland eine Förderung nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (»Aufstiegs-BAföG«).
Das Statistische Bundesamt teilte mit, dass die Zahl der Geförderten im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert blieb – das entspricht einem Rückgang von lediglich 400 Fällen oder 0,2%. Die Fördersumme stieg hingegen um 1,8% auf insgesamt 1,083 Milliarden Euro.
Mit dem Aufstiegs-BAföG werden Menschen unterstützt, die eine berufliche Aufstiegsfortbildung absolvieren, etwa durch Zuschüsse zu Lehrgangs- und Prüfungsgebühren sowie zum Lebensunterhalt.
Zuschüsse dominieren, Darlehen rückläufig
Der Großteil der Förderung wurde 2024 als Zuschuss gewährt: 84% der Fördersumme (911 Millionen Euro) entfielen darauf, während 16% (171 Millionen Euro) als Darlehen vergeben wurden. Die meisten Darlehen wurden zur Finanzierung von Lehrgangs- und Prüfungsgebühren genutzt.
Damit setzt sich der Trend fort, dass Zuschüsse im Mittelpunkt der Förderung stehen und das finanzielle Risiko für die Geförderten begrenzt bleibt.
Geschlechterverteilung: Technische Berufe weiterhin männlich dominiert
Der Anteil weiblicher Geförderter lag 2024 bei 43% und blieb damit nahezu konstant zum Vorjahr (44%). Das Statistische Bundesamt erklärte, dass der geringere Frauenanteil auch mit der Berufswahl zusammenhänge: Viele geförderte Fortbildungsberufe, etwa »Industriemeister*in Metall« oder »Elektrotechnikermeister*in«, seien nach wie vor männlich dominiert – so lag der Männeranteil bei »Elektrotechnikermeister*in« bei 98%.
Frauen entschieden sich weiterhin häufiger für soziale Fortbildungsberufe wie die »staatlich anerkannte Erzieherin« – hier lag der Frauenanteil bei 82%.
Junge Menschen profitieren besonders
Die Förderung erreicht vor allem junge Menschen: 74% der Geförderten waren 2024 unter 30 Jahre alt, weitere 18% zwischen 30 und 39 Jahren. Damit bleibt das Aufstiegs-BAföG ein zentrales Instrument zur Unterstützung der beruflichen Weiterbildung in frühen Karrierephasen.
Erzieherinnen und Erzieher meistgeförderter Beruf
Wie schon im Vorjahr waren »staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher« die am häufigsten geförderte Berufsgruppe – 55.200 Personen (29% aller Geförderten) erhielten eine Förderung. Es folgten »Industriemeister*in Metall« mit 10.200 und »Wirtschaftsfachwirt*in« mit 9.000 Geförderten.
Die Zahlen zeigen, dass das Aufstiegs-BAföG sowohl für soziale als auch für technische und kaufmännische Berufe eine wichtige Rolle spielt.
Resumee: Bedeutung für Weiterbildung und Arbeitsmarkt
Die aktuellen Zahlen unterstreichen die stabile Nachfrage nach beruflicher Weiterbildung und die Bedeutung des Aufstiegs-BAföG für die Fachkräftesicherung. Die Förderung ermöglicht es insbesondere jungen Menschen, sich gezielt weiterzuqualifizieren und damit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Gleichzeitig bleibt die Geschlechterverteilung in vielen technischen Berufen ein Thema, das auch für Hochschulen und Weiterbildungsanbieter relevant bleibt.
Methodische Hinweise
Mit dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (Aufstiegs-BAföG) fördern Bund und Länder berufliche Aufsteigerinnen und Aufsteiger bei der Finanzierung einer beruflichen Fortbildung. Dabei erhalten Personen ein Aufstiegs-BAföG, die an Fortbildungen öffentlicher und privater Träger in Voll- oder Teilzeit teilnehmen. Das Aufstiegs-BAföG wird zum Teil als Zuschuss und zum Teil als Darlehen gewährt.
(26.06.2025, prh)
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