Betriebliche Weiterbildung: Defizite bei Angeboten für ältere Beschäftigte

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Betriebliche Weiterbildung: Defizite bei Angeboten für ältere Beschäftigte

Rente mit 63: Warum Weiterbildung entscheidend ist

Eine aktuelle Studie des Demographie-Netzwerks (ddn) zeigt, dass 62,9 % der Erwerbstätigen in Deutschland spätestens mit 63 Jahren oder früher in Rente gehen möchten. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei Geringqualifizierten und Personen ohne Schulabschluss, wo die Zustimmung über 70 % liegt.

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass 35,9 % der Befragten die Weiterbildungsmöglichkeiten in ihren Unternehmen als unzureichend empfinden.

Besonders betroffen sind über 50-Jährige und Beschäftigte ohne Berufsabschluss; hier sind bis zu 78,8 % unzufrieden mit dem Angebot. In dünn besiedelten Regionen vermissen 41,7 % entsprechende Angebote.

Die Hauptmotivation für Weiterbildung ist für die Befragten die persönliche Weiterentwicklung (52,4 %), gefolgt von der Anpassung an neue Herausforderungen (39,3 %) und der beruflichen Absicherung (32,9 %). Finanzielle Anreize spielen mit 17,7 % eine geringere Rolle.

Die ddn-Vorstandsvorsitzende Birthe Kretschmer betont, dass gerade bei älteren Beschäftigten eine hohe Weiterbildungsbereitschaft und intrinsische Motivation besteht. Dennoch würden 38 % dieser Zielgruppe von den Unternehmen vernachlässigt. Zudem beklagen Frauen häufiger als Männer fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten.

Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, Weiterbildungsmöglichkeiten zu verbessern, um die Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer zu erhöhen und dem Wunsch nach frühem Renteneintritt entgegenzuwirken.

Hintergrund
Für den Demographie-Index befragte das Marktforschungsunternehmen Civey im Auftrag von ddn 2.505 Erwerbstätigte im Zeitraum vom 9.10.2024 bis 16.10.2024 online. Verknüpft wurden dabei vier Fragen (gewünschtes Renteneintrittsalter, Voraussetzungen für späteren Renteneintritt, Einschätzung des Weiterbildungsangebots, persönliche Gründe für Weiterbildung) mit zwölf sozioökonomischen Faktoren wie Alter, Bildung, berufliche Stellung, Familienstand etc. verknüpft.

(25.11.2024, prh)